Alle Attentäter sind tot Somalische Armee beendet Hotel-Belagerung
02.06.2016, 09:30 Uhr
Die Autobombe richtete verheerende Schäden an.
(Foto: REUTERS)
In Somalias Hauptstadt geht ein blutiger Terrorakt zu Ende, alle Angreifer sind tot. Die Al-Schabaab-Kämpfer sprengte ein Auto in die Luft und ermordeten weitere Personen in einem Hotel.
Nach einem Terroranschlag haben somalische Sicherheitskräfte ein von Terroristen belagertes Hotel in der Hauptstadt Mogadischu geräumt. Alle Angreifer seien getötet worden, berichtete die somalische Nachrichtenagentur Sonna. Bei dem Anschlag sollen nach vorläufigen Polizeiangaben mindestens 20 Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden sein.
Am Mittwochabend hatte sich ein Selbstmordattentäter mit einem Auto vor dem Eingang des Hotels in die Luft gesprengt. Anschließend stürmten drei Bewaffnete das Gebäude. Mindestens einer starb bei Gefechten am Abend. Die übrigen Attentäter blieben die Nacht über in dem Hotel.
Zu dem Angriff bekannte sich die extremistische Al-Shabaab-Miliz. Die sunnitischen Extremisten wollen seit Jahren einen sogenannten Gottesstaat in dem Land errichten. Somalias Informationsminister Mohamed Abdi Hayir Maareeye verurteilte den Angriff aufs Schärfste.
Somalia geht gegen Miliz vor
Erst kurz zuvor hatten die somalischen Behörden von einem Schlag gegen Al-Shabaab berichtet, bei dem 16 Mitglieder der islamistischen Miliz getötet worden seien. Darunter befinde sich auch der mutmaßliche Drahtzieher eines Angriffs auf eine Universität im Osten des Nachbarlandes Kenia, bei dem Kämpfer der Al-Shabaab im April vergangenen Jahres 148 Menschen töteten.
Das US-Militär gab am Mittwoch bekannt, einen Kommandeur der Al-Shabaab-Miliz aus der Luft angegriffen zu haben. Ob Abdullahi Haji Da'ud bei dem Angriff am vergangenen Freitag getötet wurde, werde noch untersucht, teilte Pentagon-Sprecher Peter Cook mit. Seinen Angaben zufolge war Da'ud als Drahtzieher für Attacken in Somalia, Kenia und Uganda verantwortlich.
Die Shabaab-Miliz hatte in den vergangenen Jahren auch in Kenia und Uganda mehrere blutige Anschläge verübt. In Somalia wurde sie durch die Regierungstruppen und die 22.000 Soldaten der Afrikanischen Union aus Mogadischu und den anderen wichtigsten Städten vertrieben, doch kontrolliert sie immer noch einige ländliche Regionen und dringt bei Angriffen immer wieder bis ins Zentrum der Hauptstadt vor.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP