Politik

Offenbar Angriff mit Helikopter Somalische Flüchtlinge vor Jemen getötet

Im Hafen von Hodeida holen Helfer die Leichen der somalischen Flüchtlinge an Land.

Im Hafen von Hodeida holen Helfer die Leichen der somalischen Flüchtlinge an Land.

(Foto: REUTERS)

Vor der Küste des Jemen kommen Dutzende somalische Flüchtlinge bei einem Angriff auf ihr Boot ums Leben. Die Umstände sind noch nicht sicher geklärt. Offenbar werden sie Opfer einer Attacke eines Kampfhubschraubers der arabischen Militärkoalition.

Bei einem Angriff auf ein Flüchtlingsboot vor der Küste des Jemen sind offenbar Dutzende Menschen getötet worden. Vertreter der Gesundheitsdienste der Stadt Hodeida sowie des dortigen Hafens sprachen von mindestens 33 getöteten somalischen Flüchtlingen, demnach wurden außerdem 35 Menschen verletzt. Die Internationale Organisation für Migration (IOM), die Mitarbeiter im Jemen beschäftigt, bestätigte 31 Tote und 80 Überlebende des Angriffs.

Was genau nahe der Meeresenge Bab al-Mandab passierte, ist noch unklar. Die westliche Stadt Hodeida wird von den schiitischen Huthi-Rebellen kontrolliert. Deren Agentur Saba berichtete, die Schutzsuchenden seien aus der Luft von der arabischen Militärkoalition angegriffen worden. Angaben zur Zahl der Opfer machte Saba nicht. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Der Hafenvertreter sagte Dutzende Somalier, die den Angriff überlebten, sowie drei jemenitische Schlepper seien in das Gefängnis der Stadt gebracht worden. Ein Vertreter der Küstenwache sagte, der Angriff sei von einem "Apache"-Hubschrauber geflogen worden. Ihm zufolge waren die Flüchtlinge auf dem Weg vom Jemen in den Sudan und hätten Papiere des Flüchtlingshilfswerks UNHCR mit sich geführt.

USA unterstützen Militärallianz

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes und von den USA unterstütztes Militärbündnis Luftangriffe gegen die Rebellen und unterstützt damit die Hadi-Truppen.

In den vergangenen Tagen hatten die Vereinten Nationen eindringlich vor einer Hungerkrise in dem bitterarmen Bürgerkriegsland gewarnt. Bab al-Mandab ist eine strategisch wichtige Meeresenge, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet. Täglich sind dort Öltanker mit einer Kapazität von insgesamt vier Millionen Barrel unterwegs.

Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa/rts

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