Entschuldigung bleibt weiter aus Spanien räumt Kolonialverbrechen in Mexiko ein
31.10.2025, 19:46 Uhr Artikel anhören
Auf diesem Gemälde des mexikanischen Künstlers Diego Rivera aus dem Jahr 1951 wird die Eroberung Mexikos durch Spanien 1519 dargestellt.
(Foto: picture-alliance / akg-images)
Vor rund 500 Jahren eroberten spanische Konquistadoren Mexiko - mit verheerenden Folgen für die einheimische Bevölkerung. Das Aztekenreich ging unter. Dafür entschuldigt hat sich Spanien nie. Nun erkennt Madrid aber zumindest das damals zugefügte Leid an.
Spaniens Außenminister José Manuel Albares hat erstmals "Leid und Unrecht" indigener Völker Mexikos durch spanische Eroberer vor rund 500 Jahren eingeräumt. "Es gab Ungerechtigkeit, und es ist nur recht und billig, sie anzuerkennen und zu beklagen. Das ist Teil unserer gemeinsamen Geschichte; wir können sie weder leugnen noch vergessen", sagte er bei der Eröffnung einer Ausstellung in Madrid über Frauen im indigenen Mexiko.
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum reagierte positiv auf diesen wie sie sagte "ersten Schritt" in die richtige Richtung. "Es ist das erste Mal, dass eine Persönlichkeit der spanischen Regierung ihr Bedauern über die begangene Ungerechtigkeit zum Ausdruck bringt. Das ist wichtig", betonte die Politikerin auf ihrer täglichen Pressekonferenz. Sich zu entschuldigen, sei keine Demütigung, sondern verleihe Regierungen und Völkern wahre Größe, fügte sie an.
Das Eingeständnis von Albares ist noch nicht die Entschuldigung, die Mexikos damaliger Präsident Andrés Manuel López Obrador 2019 in einem Brief an den spanischen König und den Papst für die spanische Eroberung und Unterwerfung indigener Völker im 16. Jahrhundert gefordert hatte. Spanien reagierte damals mit Empörung - eine offizielle Antwort, gar eine Entschuldigung, gab es nicht.
Modernere Waffen und eingeschleppte Krankheiten
Die spanischen Konquistadoren gingen bald nach der Ankunft von Christoph Kolumbus im Gebiet des heutigen Mexikos während ihrer Eroberung und der Kolonialisierung äußerst brutal gegen die dort lebenden Völker vor. Modernere Waffen machten sie im Kampf gegen die Azteken nahezu unbesiegbar, eingeschleppte Krankheiten wie Masern und Pocken rafften Hunderttausende der Einwohner dahin.
Bei der Eroberung ging es den Spaniern vor allem um Bodenschätze wie Gold sowie politischen Einfluss in der sogenannten Neuen Welt. Mit Hilfe der katholischen Kirche wurde nach der Eroberung auch die präkolumbische Kultur brutal unterdrückt - Tempel etwa mussten Kirchen weichen.
Quelle: ntv.de, lar/dpa