Politik

Weihnachtsansprache 2021 Steinmeier dankt "der großen, oft stillen Mehrheit"

Steinmeier sieht den Staat in der Pandemie besonders gefordert.

Steinmeier sieht den Staat in der Pandemie besonders gefordert.

(Foto: AP)

In seiner Weihnachtsansprache appelliert Bundespräsident Steinmeier an die Deutschen, Konflikte auch in der Corona-Krise nicht zu eskalieren. "In der Demokratie müssen wir nicht alle einer Meinung sein. Aber bitte denken wir daran: Wir sind ein Land!"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Deutschen in seiner Weihnachtsansprache dazu aufgerufen, auch im Streit einen freundlichen Umgang miteinander zu pflegen. Es sei wichtig, Unsicherheiten und Ängste auszusprechen, sagte er mit Blick auf die Pandemie, die nun fast zwei Jahre andauert. Daran werde auch niemand gehindert.

Entscheidend sei, "wie wir darüber sprechen", so Steinmeier. "Nach zwei Jahren macht sich Frust breit, Gereiztheit, Entfremdung und leider auch offene Aggression. Es stimmt: In der Demokratie müssen wir nicht alle einer Meinung sein. Aber bitte denken wir daran: Wir sind ein Land! Wir müssen uns auch nach der Pandemie noch in die Augen schauen können. Und wir wollen auch nach der Pandemie noch miteinander leben."

"Aus vollem Herzen" dankte Steinmeier "der großen, oft stillen Mehrheit in unserem Lande", die seit Monaten umsichtig und verantwortungsvoll handele. "Weil sie erkannt hat: Mehr denn je sind wir aufeinander angewiesen - ich auf andere und andere auf mich."

Der Staat sei selten so gefordert gewesen, Leib und Leben seiner Bürger zu schützen, sagte der Bundespräsident. "Er braucht dazu die kompetenten Wissenschaftler, die Ärztinnen und Pfleger, verantwortungsvolle Ordnungskräfte und Mitarbeiter in den Ämtern. Sie alle tun ihr Bestes. Und sie alle gewinnen neue Erkenntnisse, korrigieren Annahmen, die sich als falsch erwiesen haben, und passen Maßnahmen an. Menschen können irren, sie lernen aber auch." Der Staat sei zwar gefordert, aber er könne nicht allein handeln. "Der Staat kann sich nicht für uns die Schutzmaske aufsetzen, er kann sich auch nicht für uns impfen lassen. Nein, es kommt auf uns an, auf jeden Einzelnen!"

Steinmeier erinnerte zudem an die Flutkatastrophe im Sommer, an die Rückkehr der Soldatinnen und Soldaten aus Afghanistan und drückte seine Sorge darüber aus, "was wir aus vielen Teilen unserer unruhigen Welt hören, gerade auch aus Osteuropa". Der Bundespräsident erinnerte auch an "die riesige Solidarität mit den Flutopfern", an "das ehrenamtliche Engagement in allen Winkeln unserer Gesellschaft" sowie an "die Art und Weise eines demokratischen Übergangs in gegenseitigem Respekt" nach der Bundestagswahl. Weiter sagte er, viele Menschen schauten "mit Neugier, auch mit Hoffnung" auf die neue Bundesregierung, "die sich viel vorgenommen hat für unser Land".

Quelle: ntv.de, hvo

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