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Plus von knapp acht Milliarden Steuereinnahmen sprudeln im ersten Halbjahr kräftig

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Die Steuereinnahmen im ersten Halbjahr sind frohe Kunde für Finanzminister Lindner.

Die Steuereinnahmen im ersten Halbjahr sind frohe Kunde für Finanzminister Lindner.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Obwohl die Wirtschaft derzeit lahmt, fallen die Steuereinnahmen des Bundes im ersten Halbjahr deutlich besser aus als 2023. Knapp fünf Prozent geht es nach oben. Gleichzeitig sinken die Ausgaben. Aufatmen können Haushaltspolitiker gleichwohl nicht.

Der Bund hat im ersten Halbjahr 2024 etwas mehr Steuern eingenommen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen beliefen sich laut Monatsbericht des Finanzministeriums auf 176,5 Milliarden Euro - 4,6 Prozent oder 7,8 Milliarden mehr als im ersten Halbjahr 2023. Dazu kamen rund 20 Milliarden Euro an sonstigen Einnahmen, wozu etwa Zinseinnahmen, Maut-Zahlungen und Einnahmen aus dem Verkauf von Beteiligungen zählen.

Zugleich gingen vor allem wegen geringerer Zinsen auch die Ausgaben des Bundes um rund vier Prozent zurück. Für das Bürgergeld und Zuschüsse an die Rentenversicherung musste die Bundesregierung allerdings tiefer in die Tasche greifen als im ersten Halbjahr 2023.

Insgesamt hatte der Bundeshaushalt Ende Juni dem Bericht zufolge ein Finanzierungsdefizit von 23,6 Milliarden Euro. Einnahmen und Ausgaben unterliegen im Laufe eines Haushaltsjahres für gewöhnlich starken Schwankungen, daraus lässt sich daher noch kein Schluss für den Jahresabschluss ziehen.

Zweites Halbjahr soll noch besser werden

Außerdem will die Bundesregierung mit einem Nachtragshaushalt noch einmal 11,3 Milliarden Euro zusätzliche Schulden aufnehmen, die unter anderem den Mehrbedarf beim Bürgergeld ausgleichen sollen. Das ist wegen der schwachen Konjunktur auch bei geltender Schuldenbremse möglich.

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind allein im Juni deutlich gestiegen. Sie kletterten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,2 Prozent auf 91,72 Milliarden Euro, wie aus dem neuen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, der am heutigen Dienstag veröffentlicht werden soll. In den ersten sechs Monaten zusammen betrug das Plus 3,6 Prozent, die Einnahmen summierten sich auf 414 Milliarden Euro.

Im Gesamtjahr 2024 rechnen Experten mit knapp 864 Milliarden Euro. In dem Monatsbericht wurde auf Prognosen führender Wirtschaftsforschungsinstitute verwiesen. Demnach sei im zweiten Halbjahr mit einem Anziehen der Konjunktur zu rechnen.

Quelle: ntv.de, als/dpa/rts

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