Grüne und Union, "das passt nicht zusammen", sagt Hans-Christian Ströbele, obwohl er mit seinen Positionen zu Krieg und Frieden sogar aus der CDU Zustimmung erhalte.

Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele hat sich gegen schwarz-grüne Koalitionen ausgesprochen. Er sei der Auffassung, "dass eine andere Koalition viel, viel besser wäre", sagte er im Deutschlandfunk.

"Insgesamt passt das nicht zusammen, da sind einfach politisch ganz gravierende Unterschiede", sagte der 77-Jährige, der im kommenden Jahr nicht noch einmal für den Bundestag kandidieren wird. "Und ich befürchte, wenn man in so eine Koalition geht, dass das auch Auswirkungen auf die Programmatik und die Vorstellung der Grünen haben wird. Das ist immer so gewesen, es war auch bei der Koalition mit der SPD so."

Zugleich räumte Ströbele ein, dass es bei der Union "auch nette Leute" gebe. "Ich unterhalte mich ja auch mit vielen. Es gibt sogar welche, die kommen nach Entscheidungen über Krieg und Frieden und weitere Kriegsbeteiligung in Afghanistan anschließend zu mir und sagen: 'Herr Ströbele, Sie haben ja Recht', auch aus der Union."

Ströbele ist in seinem Berliner Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg vier Mal in Folge direkt in den Bundestag gewählt worden. Bis heute ist er der einzige Grüne, dem das gelang. Er sei vielfach aufgefordert worden, ein weiteres Mal anzutreten – vor allem, nachdem bekannt wurde, dass möglicherweise der 75-jährige AfD-Politiker Alexander Gauland Alterspräsident des nächsten Bundestags werden könnte.

Als Alterspräsident würde Gauland die konstituierende Sitzung des Bundestags eröffnen. "Das gönne ich ihm überhaupt nicht und finde ich auch nicht gut", sagte Ströbele. "Aber das alleine reicht nicht, da vier Jahre weiter im Bundestag zu bleiben."