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Sonnenreicher Mai Strom aus erneuerbaren Energien erreicht Rekordwert

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Die Sonne geht hinter Windrädern auf.

Die Sonne geht hinter Windrädern auf.

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbol)

Wind- und Solarkraft haben im vergangenen Monat mehr zum deutschen Strommix beigetragen als Kohle und Gas. An manchen Tagen führt die Ergiebigkeit der erneuerbaren Energiequellen sogar zu einem Überschuss an Energie - und zu negativen Preisen.

Durch die Abschaltung der letzten Atommeiler im April hat vor allem die Stromproduktion aus Wind und Sonne automatisch an Bedeutung gewonnen. Aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen nun: Erneuerbare Energiequellen können die Lücke mit der Unterstützung von Pumpspeichern durchaus füllen. Nach vorläufigen Berechnungen von ntv.de hat der Ökostrom-Anteil im vergangenen Monat sogar ein neues Rekordhoch erreicht.

So wurden im Mai knapp 66,4 Prozent der erzeugten Strommenge aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Damit wurde der bisherige Rekordwert vom Februar 2020 noch einmal deutlich übertroffen. Damals lag der Anteil bei 61,1 Prozent. Auf Platz drei der Monate mit dem höchsten Ökostrom-Anteil liegt ebenfalls ein windstarker Februar, nämlich aus dem Jahr 2022. Die Daten reichen bis ins Jahr 2015 zurück.

Der neue Rekordwert aus dem diesjährigen Mai geht vor allem auf die Zugewinne bei der Solarenergie zurück. Auf einen verregneten April folgte nämlich ein recht sonniger Mai. Dadurch sprang der Solarstromanteil von 15,1 Prozent im Vormonat auf satte 23,5 Prozent - auch das ist ein neuer Rekord.

Etwa ein Fünftel der Gesamtstromerzeugung konnte zuletzt im Rekordsommer 2022 aus Sonnenenergie gewonnen werden: Juni und Juli 2022 belegen in der Statistik der Solarstrom-Rekorde Platz zwei und drei mit 20,1 und 19 Prozent.

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Insgesamt haben Windparks und Solaranlagen im Mai gut 48 Prozent der ins deutsche Stromnetz eingespeisten Strommenge geliefert. Wasserkraft, Biomasse, Pumpspeicher und andere Erneuerbare haben 18 Prozent beigesteuert. Kohle, Erdgas und andere konventionelle Energieträger kommen auf einen Monatsanteil von knapp 34 Prozent.

Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist nicht nur eine klimafreundliche, sondern auch eine günstige Alternative zu fossilen Brennstoffen. An Tagen mit einem hohen Ökostrom-Anteil und geringem Strombedarf - beispielsweise an Feiertagen - lassen sich zum Teil sogar negative Börsenstrompreise beobachten, weil ein Überschuss an Strom produziert wird. Fehlende Speichermöglichkeiten führen in solchen Situationen dazu, dass willige Abnehmer vom Ausverkauf profitieren. Der Ausbau der Speicherinfrastruktur gilt daher als eine der Kernaufgaben der Energiewende, damit der Strom besser verteilt werden kann und dauerhaft günstiger wird.

Quelle: ntv.de

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