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Tories droht krachende Abwahl Sunak ruft vorgezogene Neuwahlen aus

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Sunak ist bereits der dritte Regierungschef seit der vorigen Wahl im Jahr 2019.

Sunak ist bereits der dritte Regierungschef seit der vorigen Wahl im Jahr 2019.

(Foto: REUTERS)

Die Briten wählen im Sommer ein neues Parlament. Premierminister Sunak kündigt den Termin für die vorgezogene Wahl des Unterhauses an. In Umfragen liegt die oppositionelle Labour-Partei derzeit deutlich vor den regierenden Tories.

Die nächste Parlamentswahl in Großbritannien findet am 4. Juli statt. Rishi Sunak hat die Neuwahlen angesetzt und bestätigte den Termin in einer Ansprache vor seinem Amtssitz in der Downing Street in London. "Es ist jetzt die Zeit für Großbritannien gekommen, über seine Zukunft zu entscheiden", sagte Sunak bei strömendem Regen. Der Premierminister beendete damit wochenlange Spekulationen über den Wahltermin. Zuvor hatte Sunak sein Kabinett zu einem Treffen in London zusammengerufen.

Viele Beobachter halten das für ein riskantes Manöver. Bei der Abstimmung droht Sunaks Konservativen eine verheerende Niederlage gegen die Labour-Partei von Keir Starmer. Umfragen zufolge liegen die Sozialdemokraten rund 20 Prozentpunkte vor der Tory-Partei des Regierungschefs. Sollte dieses Ergebnis bei der Wahl eintreten, dürften die Konservativen, die seit 2010 regieren, eine historische Niederlage erleiden.

Sunak ist seit Oktober 2022 im Amt. Er ist nach Boris Johnson und Liz Truss bereits der dritte Regierungschef seit der jüngsten Wahl im Jahr 2019. Anders als in Deutschland kann im Vereinigten Königreich der Premierminister innerhalb einer großzügigen Zeitspanne weitestgehend frei über den Wahltermin entscheiden. Er muss spätestens 25 Arbeitstage zuvor Bescheid geben. Die Opposition drängt Sunak schon seit Monaten, endlich einen Wahltermin festzulegen. Sie warfen ihm vor, den Wahltermin angesichts der schlechten Umfragewerte möglichst lange hinauszuzögern.

Trotz mehrerer Ankündigungen und zuletzt verbesserter Wirtschaftsdaten schaffen es Sunaks Konservative bisher nicht, den Rückstand auf Labour zu verkürzen. Zuletzt verloren sie bei Kommunalwahlen in England Hunderte Sitze und einen wichtigen Bürgermeisterposten sowie bei einer Nachwahl zum Parlament einen Wahlkreis in Nordwestengland. Auch die rechtspopulistische Partei Reform UK, die frühere Brexit-Partei, setzt die Tories zunehmend unter Druck.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP/rts

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