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Wetten auf den Neuwahltermin Sunak verliert seinen Wahlkampfchef

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Verabschiedet sich Rishi Sunak mit einem historisch schlechten Wahlergebnis vom Amt des Premierministers?

Verabschiedet sich Rishi Sunak mit einem historisch schlechten Wahlergebnis vom Amt des Premierministers?

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Überraschend verkündet Rishi Sunak im Mai, dass die britischen Neuwahlen bereits am 4. Juli stattfinden werden. Für einige Personen aus dem Umfeld des britischen Premiers scheint diese Information dagegen alles andere als neu: Mutmaßlich haben gleich mehrere ihr Insiderwissen für Wetten missbraucht.

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak benötigt zwei Wochen vor der anstehenden Parlamentswahl einen neuen Wahlkampfchef. Tony Lee, der Wahlkampfchef der konservativen Partei, habe sich vorerst beurlauben lassen, meldet die britische Nachrichtenagentur PA. Zuvor war bekannt geworden, dass seine Frau Laura Sanders, die bei der Wahl für die konservativen Tories kandidiert, auf den Wahltermin gewettet haben könnte.

Vor einer Woche war bereits bekannt geworden, dass ein enger Mitarbeiter Sunaks auf einen Termin im Juli gewettet haben soll. Auch ein Polizist, der für Sunaks Personenschutz arbeitet, steht im Verdacht und wurde vorübergehend festgenommen.

Die Neuwahlen hatten sich abgezeichnet, der konkrete Termin war allerdings unklar. Lange wurde über einen Termin im Herbst spekuliert, bis Sunak im Mai überraschend ankündigte, dass die Parlamentswahl bereits am 4. Juli stattfinden wird. Die britische Glücksspielaufsicht Gambling Commission untersucht, ob unrechtmäßig auf den Wahltermin gewettet wurde. Wetten, die auf Insider-Informationen beruhen, sind in Großbritannien eine Straftat.

Historische Klatsche für Sunak?

Oppositionschef Keir Starmer forderte Sunak auf, Saunders als Kandidatin der konservativen Partei für die Wahl sofort zu suspendieren. "Es ist bezeichnend, dass Sunak das noch nicht getan hat", sagte Starmer am Rande eines Pressetermins. Das Fehlverhalten sei das Ergebnis von 14 Jahren Chaos und politischer Spaltung.

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Es wird erwartet, dass die konservativen Tories bei der Wahl nach 14 Jahren ihre Parlamentsmehrheit verlieren. Die Labour-Partei von Oppositionschef Starmer kann mehreren Umfragen zufolge mit einer Rekordzahl an Mandaten rechnen. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Instituts YouGov kann die Partei auf 425 der 650 Sitze im britischen Unterhaus hoffen. Umfragen von Savanta und Electoral Calculus sehen die Labour-Partei bei 516 Mandaten. Das wären doppelt so viele wie bei ihrem bisher besten Ergebnis, als 1997 Tony Blair die Wahl gewann.

Die Zustimmungswerte für die seit 2010 regierenden Tories haben dagegen in Umfragen einen historischen Tiefstand erreicht: Die Partei von Premierminister Sunak kann demnach bei der Wahl am 4. Juli nur mit 53 Sitzen rechnen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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