Politik

Friedensgespräche mit den USA Taliban bestätigen erstmals Treffen

Der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzadist zu Friedensgesprächen in Afghanistan.

Der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzadist zu Friedensgesprächen in Afghanistan.

(Foto: epa Ali Al-Saadi / Pool)

Das US-Außenministerium will sich nicht äußern. Doch ein Taliban-Sprecher erklärt erstmals, dass sich eine Delegation der Miliz mit US-Vertretern traf. Ihr Ziel: Ein "friedliches Ende der Invasion in Afghanistan".

Die radikalislamische afghanische Taliban-Miliz hat erstmals direkte Gespräche mit den USA bestätigt. Eine Delegation der Miliz habe sich am Freitag in Katars Hauptstadt Doha mit dem US-Sonderbeauftragten Zalmay Khalilzad und anderen US-Vertretern getroffen, erklärte ihr Sprecher Sabihullah Mudschahid. In dem Gespräch sei es um ein "friedliches Ende der Invasion in Afghanistan" gegangen. Beide Seiten seien sich einig, die Treffen fortzusetzen.

Es sei das zweite direkte Treffen in vier Monaten gewesen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Zusammenkunft vertraute Personen. Unklar sei, worüber gesprochen worden sei. Das US-Außenministerium äußerte sich nicht zu dem Treffen oder seinen Inhalten. Auf Khalilzads Reise stünden eine Reihe  von Gesprächen mit dem Ziel auf der Tagesordnung, den Weg zu einer Lösung des Konflikts in Afghanistan zu finden, sagte ein Ministeriumssprecher, der nicht genannt werden wollte.

Der in Afghanistan geborene Diplomat war im vergangenen Monat zum US-Sondergesandten ernannt worden, um den ins Stocken geratenen Friedensprozess mit den Aufständischen wieder in Gang zu bringen. Am Samstag kehrte er nach einer zehntägigen Reise durch die Region nach Kabul zurück.

Angriffe trübten Hoffnungen auf Frieden

Ein Waffenstillstand im Juni und darauffolgende Gespräche zwischen US-Vertretern und den Taliban in Katar im Juli hatten Hoffnungen auf ein Ende des seit 17 Jahren andauernden Konflikts genährt. Doch dann verschlechterte sich die Sicherheitslage, und die Hoffnungen auf einen Frieden wurden von einer Serie von Angriffen und Anschlägen getrübt.

Die USA und Verbündete hatten 2001 die Taliban-Regierung in Afghanistan mit einer Militärintervention gestürzt. Mittlerweile beherrschen die Islamisten aber wieder weite Landesteile. Die Taliban bezeichnen die Regierung in Kabul als Marionette der USA und wollen nur mit Washington direkte Friedensgespräche führen.

US-Präsident Donald Trump hatte angesichts der prekären Sicherheitslage in Afghanistan im Sommer eine neue Militärstrategie angekündigt. Sie sieht nach Jahren des Abzugs von US-Soldaten eine Aufstockung von rund 3000 Mann vor. Mehrere Nato-Länder wollen ihre Militärpräsenz ebenfalls ausbauen.

Quelle: ntv.de, lle/dpa/rts/AFP

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