Politik

"Persönlicher Tagestrip" Trump-Sohn Don Jr. landet auf Grönland

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Der wiedergewählte US-Präsident möchte Grönland gerne in die Vereinigten Staaten eingliedern. Das sei eine "absolute Notwendigkeit" aus Gründen der nationalen Sicherheit, behauptet Trump. Jetzt kommt sein Sohn auf die Insel - und beteuert, es handle sich nur um einen Privatbesuch.

Der älteste Sohn des designierten US-Präsidenten Donald Trump ist in Grönland eingetroffen. Gut zwei Wochen nachdem sein Vater laut die Idee einer Eingliederung der zu Dänemark gehörenden Insel in die USA verbreitete, landete Donald Trump Jr. auf dem Flughafen von Nuuk.

Nach eigenen Angaben handelt es sich um einen reinen Privatbesuch. Doch angesichts der Äußerungen seines Vaters wohnt der Reise eine gewisse politische Brisanz inne, zumal Don Jr. einer der engsten Vertrauten des künftigen Präsidenten ist. Das weitgehend autonom verwaltete Grönland ist für die USA aufgrund seiner geografischen Lage sicherheitspolitisch relevant, zudem gibt es dort viele Rohstoffe.

Trump hatte kurz vor Weihnachten erklärt, die USA seien der Ansicht, dass es "im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt" eine "absolute Notwendigkeit" sei, Grönland zu besitzen und zu kontrollieren. Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump Interesse an Grönland gezeigt. Damals wollte er die Insel kaufen, handelte sich aber eine Abfuhr der dänischen Regierung ein.

"Nein, ich kaufe Grönland nicht", sagte der älteste Spross des künftigen Präsidenten in seinem Podcast am Montag. Er komme lediglich als Tourist für einen "sehr langen persönlichen Tagestrip nach Grönland". Der künftige US-Präsident forderte unterdessen in Anlehnung an sein Wahlmotto "Make America Great Again" auf seiner Socialmedia-Plattform Truth Social "Grönland wieder großzumachen".

Kritik von Grönländern

Die Insel sei "ein unglaublicher Ort, und die Menschen werden enorm davon profitieren, wenn und sobald es Teil unserer Nation wird", schrieb Trump, der am 20. Januar vereidigt wird. Grönlands Regierungschef Mute Egede hat betont, dass die Insel nicht zum Verkauf stehe. In seiner Neujahrsrede hat er aber auch auf Unabhängigkeit von Dänemark gedrungen.

Von grönländischen Abgeordneten gab es bereits Kritik. "Ich möchte keine Schachfigur in Trumps wilden Träumen sein, sein Imperium auszudehnen und unser Land darin einzuschließen", schrieb die grönländische Abgeordnete im dänischen Parlament, Aaja Chemnitz, auf Facebook.

Zum Rundfunksender DR sagte Chemnitz, sie sei offen für eine Zusammenarbeit mit den USA, beispielsweise in den Bereichen Tourismus, Rohstoffe und Ausbildung. Die Zukunft Grönlands müsse aber von den Grönländern selbst entschieden werden.

"Grönland gehört den Grönländern", wies die dänische Regierungschefin Frederiksen Trumps Idee zurück. Das Territorium stehe "nicht zum Verkauf", sagte sie dem Fernsehsender TV2. Zugleich hob Frederiksen die wichtige Partnerschaft mit den USA hervor. Die Vereinigten Staaten seien Dänemarks "engste Verbündete".

Quelle: ntv.de, lme/rts/dpa

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