Treffen mit Präsident Nieto Trump besucht Mexiko
31.08.2016, 04:44 Uhr
Mit seinen Aussagen zu Mexiko kann Trump vor allem bei bildungsfernen, weißen Wählern punkten.
(Foto: AP)
Im Wahlkampf lässt Donald Trump kein gutes Haar an Mexiko. Eine Mauer will er bauen und illegale Einwanderer "entfernen". Kurz vor seiner Grundsatzrede zur Einwanderungspolitik will er den südlichen Nachbarn jetzt aber doch kurzfristig besuchen.
Donald Trump will sich mit Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto treffen. "Ich habe die Einladung von Präsident Enrique Peña Nieto angenommen und freue mich sehr darauf, ihn morgen zu treffen", schrieb der republikanische Präsidentschaftskandidat am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Das mexikanische Präsidialamt bestätigte ein privates Treffen am Mittwoch in Mexiko-Stadt.
Bei dem Besuch handelt es sich um einen Kurztrip. Am Mittwochmorgen (Ortszeit) sei in Kalifornien ein Spenden-Event des republikanischen Präsidentschaftskandidaten geplant, schreibt die "Washington Post". Am Abend wolle Trump in Arizona eine Grundsatzrede zu seiner Einwanderungspolitik halten - das Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten müsse demnach dazwischen stattfinden.
Trump will sich als Staatsmann zeigen
Nieto hatte sowohl Trump als auch dessen demokratische Herausforderin, Hillary Clinton, am vergangenen Freitag eingeladen, ihn in Mexiko zu besuchen. Die "Washington Post" berichtet, Trump habe das Angebot angenommen, weil er in dem Treffen eine Möglichkeit sehe, sich als Staatsmann zu präsentieren, der direkt mit Mexiko verhandele.
Abhängig war der Kurztrip bis zuletzt vor allem von logistischen Fragen. Normalerweise nimmt die Vorbereitung eines solchen Besuches mehrere Wochen in Anspruch. Außerdem gab es Bedenken bezüglich der Sicherheit. Trump hatte mexikanische Einwanderer als Drogenhändler und Vergewaltiger beleidigt, was ihn in Mexiko zu einer höchst umstrittenen Figur gemacht hat.
Vor allem im Vorwahlkampf hatte der umstrittene Milliardär den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko sowie die "Deportation" illegaler Einwanderer angekündigt. Mit solchen Wahlkampfaussagen konnte Trump vor allem bei bildungsfernen, weißen Wählern punkten. Im Kampf gegen Clinton deutet sich dann aber ein milderer Kurs an.
Bei einem Treffen mit konservativen Hispanics soll Trump vor einer Woche eingeräumt haben, dass es "ein großes Problem" mit den elf Millionen nicht registrierten Einwandern in den USA gebe und dass deren Ausweisung "weder möglich noch menschlich" sei. Laut "Washington Post" soll der Milliardär allerdings unter dem Einfluss seines neuen Wahlkampfschefs Stephen Bannon allerdings zu der Position gelangt sein, an seiner ursprünglichen, harten Haltung festhalten zu wollen.
Quelle: ntv.de, chr