Politik

Doch kein Treffen mit Xi? Trump droht China mit massiven Zollerhöhungen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der US-Präsident nutzt Zölle immer wieder, um Druck auszuüben.

Der US-Präsident nutzt Zölle immer wieder, um Druck auszuüben.

(Foto: picture alliance / CNP/AdMedia)

Donald Trump schießt ein weiteres Mal scharf gegen China. Er droht Peking wegen der angekündigten Exportkontrollen für seltene Erden mit massiven Zollerhöhungen. Zu einem Treffen mit Staatschef Xi könnte es nun nicht kommen.

US-Präsident Donald Trump stellt sein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea mit Verweis auf den laufenden Handelskonflikt infrage. Er habe Xi beim Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) treffen sollen - "aber jetzt scheint es keinen Grund mehr dafür zu geben", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social.

Trump begründete seine Aussage damit, dass China angeblich "Briefe an Länder in aller Welt" geschickt habe, in denen Exportbeschränkungen für seltene Erden und andere Materialien angekündigt würden. Dies "sei aus dem Nichts gekommen", könne den Welthandel lahmlegen und vielen Staaten schaden. Die Volksrepublik werde zunehmend "feindselig", meinte Trump.

Der US-Präsident schrieb, er habe immer das Gefühl gehabt, China liege "auf der Lauer" und sehe sich nun darin bestätigt. Es könne nicht sein, dass Peking die Welt "gefangen" halte - aber das scheine schon seit Längerem der Plan gewesen zu sein. Die USA müssten nun reagieren, um sich und andere Staaten zu schützen - man erwäge etwa "massive Erhöhungen" von Zöllen auf chinesische Produkte, die in die USA eingeführt werden.

Zwischen China und den USA herrscht derzeit eine Pause im Zollstreit, der im Frühjahr eskaliert war. Beide Länder hatten im April Importe aus dem jeweils anderen Land mit Aufschlägen von mehr als 100 Prozent belegt.

Trump wollte mit Xi eigentlich Ende Oktober am Rande des Apec-Gipfels in Südkorea sprechen. Er hatte den Chinesen bereits in seiner ersten Amtszeit mehrmals getroffen. Unter anderem trafen sich beide Staatsoberhäupter persönlich 2019 im japanischen Osaka, 2017 war Xi nach Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida gereist.

Exportkontrollen verschärft

China hatte gestern seine Exportkontrollen für seltene Erden ausgeweitet. In zwei separaten Mitteilungen kündigte das Handelsministerium neue Beschränkungen im Zusammenhang mit den strategisch wichtigen Metallen an.

Demnach dürfen Technologien und Fachwissen zur Gewinnung und Verarbeitung seltener Erden künftig nur noch mit Genehmigung weitergegeben werden. Das betrifft unter anderem Know-how zum Abbau, zur Verarbeitung und zum Recycling der Metalle. Auch Software, technische Pläne und Unterlagen für Wartung oder Reparatur fallen unter die neuen Regeln. Damit könnte es ausländischen Firmen schwerer fallen, selbst eine unabhängige Verarbeitung außerhalb Chinas aufzubauen.

Beobachter sehen die neuen Bestimmungen vor dem Hintergrund wachsender Spannungen im Technologiewettbewerb mit den USA. Trump sprach nun in Bezug auf China von "feindseligem" Verhalten. Die USA seien von anderen Ländern kontaktiert worden, die über "diese große Handelsfeindlichkeit, die aus dem Nichts kam, äußerst verärgert sind", so der US-Präsident.

Die Aktienmärkte weltweit brachen nach der Ankündigung von Trump auf Truth Social ein gutes Stück ein. Der Dax und auch der Dow Jones verloren über ein Prozent.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen