Politik

Nach Zusammenstoß in Washington Trump gibt Piloten, Obama und Biden Schuld an Flugunglück

Die Anforderungen für Einstellungen bei der Flugsicherheit seien unter Obama und Biden viel geringer gewesen, behauptet Trump. Belege liefert er keine.

Die Anforderungen für Einstellungen bei der Flugsicherheit seien unter Obama und Biden viel geringer gewesen, behauptet Trump. Belege liefert er keine.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

US-Präsident Trump gibt nach dem tödlichen Flugunglück in Washington eine Pressekonferenz. Darin erklärt er zunächst, dass der Hubschrauber-Pilot einen Fehler gemacht habe. Auch die Flugsicherung sei nicht ganz unschuldig. Das liege letztlich aber an Obama und Biden, behauptet er - und lobt seine Arbeit.

US-Präsident Donald Trump hat nahegelegt, dass das Flugunglück in Washington auf einen Pilotenfehler in dem beteiligten Militärhubschrauber zurückgehen könnte. Es habe ein "Pilotenproblem" bei dem Helikopter gegeben, sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus in Washington, ohne Belege zu nennen. Der Hubschrauber hätte stoppen können, behauptete der 78-Jährige. "Ich habe Hubschrauber, man kann einen Hubschrauber sehr schnell stoppen."

Mit Blick auf den Militärhubschrauber, der mit einem Passagierflugzeug kollidiert war, sagte er: "Man hätte den Hubschrauber erheblich verlangsamen können. Man hätte den Hubschrauber stoppen können. Man hätte hochfliegen können, man hätte runterfliegen können. (...) Man hätte drehen können. Man hätte eine Million verschiedene Manöver machen können, aber aus irgendeinem Grund flog er einfach weiter." Trump beklagte, die Besatzungsmitglieder in dem Helikopter hätten "sehen müssen, wohin sie fliegen".

Trump: Flugsicherung warnte zu spät

Trump beklagte auch, die Flugsicherung am Hauptstadt-Airport habe zu spät eine Warnung ausgesprochen. "Diese Warnungen wurden sehr spät gegeben", kritisierte er. "Ich gebe nicht dem Fluglotsen die Schuld", schob er später nach. Er sage lediglich, dass es Dinge gebe, die man in Frage stellen könne - wie die Tatsache, dass das Passagierflugzeug und der Militärhubschrauber auf gleicher Höhe geflogen seien.

Damit nicht genug, unterstellte Trump, Diversitätsprogramme bei der Flugsicherung hätten den Unfall begünstigt. Die Programme bei der Bundesluftfahrtbehörde FAA zielten darauf ab, "Menschen mit schweren geistigen und psychischen Behinderungen einzustellen", sagte der Republikaner im Weißen Haus. Er behauptete, dass unter Präsident Obama maximal mittelmäßige Standards für Einstellungen bei der Flugsicherung bestanden hätten. Er habe diese in seiner ersten Präsidentschaft dann auf ein außergewöhnliches Niveau gehoben. Belege dafür führt er keine an.

Sein Nachfolger Joe Biden habe dann diese Standards wieder auf das Niveau unter Obama zurückgestellt, behauptet Trump. "Für mich steht die Sicherheit an erster Stelle. Für Obama, Biden und die Demokraten steht die Politik an erster Stelle." Inwiefern die Standards unter den Demokraten geringer waren, erklärt Trump nicht.

Er habe bereits in der Vorwoche ein Dekret unterschrieben, das erneut die höchsten Anforderungen für Einstellungen bei der Flugsicherung voraussetze, behauptete er. Er ergänzte, dass dabei keine Rolle spiele, wie jemand aussähe oder spreche oder wer er sei. Intellekt und Talent würden zählen. Die Bewerber müssten natürlich begabte Genies sein, erklärte Trump. Was konkret dies bedeutet, sagte er wiederum nicht.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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