Politik

Verträge mit Israel Trump kündigt weitere Nahost-Abkommen an

Im Nahen Osten verschiebt sich die Gemengelage: Israel hat mit zwei arabischen Ländern Verträge zur Normalisierung der Beziehungen geschlossen. Vermittelt wurden sie durch die USA. Und wenige Wochen vor der dortigen Wahl stellt Präsident Trump weitere Abkommen in Aussicht.

Nach der historischen Annäherung der Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain an Israel hat US-Präsident Donald Trump die Normalisierung der Beziehungen weiterer arabischer Länder mit Jerusalem angekündigt. Mit etwa "fünf oder sechs Ländern" seien die Gespräche sehr weit, sagte Trump beim Empfang des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus.

"Ich glaube, Israel ist nicht mehr isoliert", sagte der US-Präsident. Er schloss auch die Möglichkeit einer Einbeziehung der Palästinenser nicht aus. "Ich versichere, dass die Palästinenser zu gegebener Zeit Teil eines Abkommens sein werden."

In Washington wurden die Verträge mit den beiden Golfstaaten in einer feierlichen Zeremonie unterzeichnet. Trump sprach vom "Beginn eines neuen Nahen Ostens", Netanjahu von einem "historischen Wendepunkt". Der Schritt könne den arabisch-israelischen Konflikt endgültig beenden, sagte der israelische Regierungschef. An der Zeremonie im Garten des Weißen Hauses nahmen auch die Außenminister von Bahrain und den Emiraten teil, Abdullatif al-Sajani und Abdullah bin Sajid.

Wirtschaftliche Vorteile und Allianz gegen den Iran

Die Golfstaaten versprechen sich von den Abkommen wirtschaftliche Vorteile, schmieden aber mit Israel vor allem eine Allianz gegen den Iran. Durch die Abkommen wird es mit Ägypten und Jordanien sowie nun den VAE und Bahrain vier arabische Länder geben, die diplomatische Beziehungen zu Israel unterhalten. Im Gegenzug will Israel die Annektierung von Gebieten im besetzten Westjordanland aussetzen, das die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen.

Die arabischen Staaten verfolgten bislang den Ansatz, die Lösung des Konflikts mit den Palästinensern zur Bedingung für eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel zu machen. Die Palästinenser fühlen sich durch das Vorgehen der Emirate und Bahrains verraten.

Für Trump ist das Abkommen ein großer außenpolitischer Erfolg kurz vor der Präsidentschaftswahl im November. Mitte August hatte er die Einigung zwischen den Emiraten und Israel bekannt gegeben. Am Freitag folgte die Vereinbarung zwischen Israel und Bahrain. Viele der ölreichen Golfstaaten haben in den vergangenen Jahren in aller Stille Beziehungen zu Israel gepflegt.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa

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