Politik

Sieg bei wichtiger Vorwahl Trump sticht Haley in New Hampshire aus

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Die republikanische Basis im US-Bundesstaat New Hampshire steht im Ruf, nicht besonders radikal zu sein. Die als gemäßigt geltende Nikki Haley kann das aber offenbar nicht für sich nutzen. Bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur triumphiert erneut Donald Trump.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die wichtige Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im Bundesstaat New Hampshire gewonnen. Laut den Fernsehprognosen und der Auszählung von mehr als 60 Prozent der Stimmen kam Trump auf etwa 54 Prozent, Haley erreichte demnach rund 44 Prozent. Die Wahlbeteiligung war nach Angaben der Behörden sehr hoch.

Trump und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, lieferten sich in dem kleinen Bundesstaat an der Ostküste ein Duell um die Nominierung ihrer Partei für die Präsidentenwahl Anfang November. Floridas Gouverneur Ron DeSantis war kurz vor der Abstimmung aus dem Rennen ausgestiegen. Trump hatte in New Hampshire bereits in Umfragen klar vor Haley gelegen - allerdings mit weniger Abstand als in anderen Bundesstaaten. Für Haley wäre ein Sieg in New Hampshire deshalb besonders wichtig gewesen.

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Sie gratulierte Trump zu dessen Sieg, fügte aber hinzu, dass eine zweite Amtszeit ihres Konkurrenten nur Chaos über das Land bringen werde. Die 52-Jährige forderte den 25 Jahre älteren Rivalen erneut zur Teilnahme an einer TV-Debatte auf und zweifelte seine geistige Zurechnungsfähigkeit an. "Das Rennen ist noch lange nicht vorbei, es gibt noch Dutzende von Bundesstaaten, die noch vor uns liegen", sagte sie am Dienstagabend (Ortszeit) in Concord. "Ich bin eine Kämpferin."

Haley hoffte auf New Hampshires gemäßigte Republikaner

Die 52-Jährige, die als Diplomatin einst Trumps konfrontative Außenpolitik auf internationaler Bühne zu vertreten hatte, tritt politisch moderater auf als ihr früherer Chef und ist auch rhetorisch deutlich gemäßigter unterwegs. In New Hampshire hoffte sie wegen der weniger radikal gesinnten Wählerschaft im konservativen Lager auf einen Erfolg und neuen Schwung für ihre Kandidatur. Dass Trump nun auch dort siegte, zeigt einmal mehr, wie eisern die Parteibasis hinter dem 77-Jährigen steht, allen Widrigkeiten zum Trotz.

Gegen den Republikaner laufen vier strafrechtliche Verfahren – unter anderem wegen seiner Versuche, das Wahlergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, die er gegen den Demokraten Joe Biden verlor. Trump hat bei seinen Anhängern trotz der juristischen Probleme nicht an Beliebtheit eingebüßt. Der Sieg in New Hampshire macht ein erneutes Duell zwischen ihm und Biden bei der kommenden Präsidentenwahl wahrscheinlicher.

Wer in den USA Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Bei Parteitagen im Sommer werden die Kandidaten dann offiziell gekürt. Die eigentliche Präsidentenwahl steht am 5. November an. Die erste Vorwahl-Entscheidung der Republikaner fiel Mitte Januar im Bundesstaat Iowa. Trump gewann dort mit großem Abstand vor DeSantis und Haley. Während in Iowa bei Parteiversammlungen abgestimmt wurde, den sogenannten Caucus-Treffen, entschieden die Menschen in New Hampshire am Dienstag klassisch in Wahllokalen über ihren Favoriten.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/AFP

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