Reif für die Insel Trump trifft die Queen
06.07.2018, 20:06 Uhr
Ob US-Präsident Donald Trump auch Golfen wird, ist nicht bekannt.
(Foto: AP)
Bei seinem Großbritannien-Besuch in der kommenden Woche geht US-Präsident Donald Trump den gegen ihn geplanten Großdemonstrationen in London aus dem Weg. Stattdessen zieht es ihn aufs Land.
Bei seinem bevorstehenden Besuch in Großbritannien beschränkt US-Präsident Donald Trump den Aufenthalt in der Hauptstadt London, wo große Protestmärsche gegen ihn geplant sind, auf ein Mindestmaß. Nach Angaben der britischen Regierung kommt Trump am Donnerstag zunächst zu einem Dinner mit Wirtschaftsvertretern im Blenheim Palace, dem Geburtshaus des früheren Premierministers Winston Churchill nahe Oxford. Die Nacht verbringt das Präsidentenpaar dann in der Residenz des britischen Botschafters in London.
Am Freitag soll Trump Premierministerin Theresa May treffen. Der Ort dafür ist Mays Landsitz Chequers bei London. Danach ist ein Besuch von Trump und seiner Ehefrau Melania bei Königin Elizabeth II. auf Schloss Windsor außerhalb von London geplant. Von Freitagabend bis Sonntag werden die Trumps dann in Schottland sein - vermutlich in Trumps Luxus-Golfclub Turnberry.
Erst Nato, dann May, dann Putin
Eine britische Regierungssprecherin bestritt, dass Trump einen Bogen um London mache, um den erwarteten Demonstrationen auszuweichen. Die Orte für die Unterredungen außerhalb der Hauptstadt seien gewählt worden, um die Gespräche in informeller Atmosphäre abhalten zu können.
Wichtigstes Anliegen der Gastgeber ist ein Freihandelsabkommen mit den USA, das nach dem EU-Austritt Großbritanniens die Handelsbeziehungen beleben soll. May strebe ein "ehrgeiziges Abkommen" mit den USA an, sagte die Sprecherin. "Trumps Besuch ist ein wichtiger Moment, um unser enges Verhältnis zu würdigen."
Auch Trump wolle "so schnell wie möglich" ein bilaterales Handelsabkommen, sagte der US-Botschafter in London, Woody Johnson. Der Brexit sei "eine einmalige Chance für Großbritannien, den Kurs zu ändern", sagte der Diplomat. Beide Seiten seien bereits in Gesprächen über ein Handelsabkommen. Diese Äußerung ist deshalb bemerkenswert, weil die die britische Regierung keine solchen Gespräche führen darf, so lange Großbritannien Mitglied der EU ist.
Vor seinem Besuch auf der Insel ist Trump beim Nato-Gipfel in Brüssel. Von Schottland aus reist er nach Helsinki weiter, wo ein Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin geplant ist.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts