Politik

US-Präsident für Baustopp Trump wettert erneut gegen Nord Stream 2

Nord Stream 2 soll Erdgas von Russland nach Deutschland transportieren.

Nord Stream 2 soll Erdgas von Russland nach Deutschland transportieren.

(Foto: AP)

Die Ostseepipeline Nord Stream 2 ist US-Präsident Trump seit langem ein Dorn im Auge. Die Vergiftung des Kremlkritikers Nawalny nimmt der 74-Jährige nun zum Anlass, erneut Kritik an dem Projekt zu üben. Auch CSU-Vize Weber spricht sich mittlerweile für einen Baustopp aus.

Nach der Vergiftung des russischen Regierungskritikers Alexej Nawalny hat US-Präsident Donald Trump abermals die Einstellung der Ostseepipeline Nord Stream 2 gefordert. Die USA und die Nato beschützten Deutschland vor Russland, während Berlin Milliarden an Moskau zahle, kritisierte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz vor dem Weißen Haus. "Wieso macht Deutschland ein Geschäft, Russland Milliarden zu geben, während wir Deutschland vor Russland beschützen. Wie soll das gehen?", sagte Trump - und wiederholte damit seine bekannte Kritik an dem Projekt.

Auf die Frage eines Journalisten, ob Trump Forderungen nach einer Einstellung des Pipeline-Projekts befürworte, sagte er: "Sicher". Er sei einer der ersten gewesen, die das gefordert hätten. Trump spekulierte aber, dass Deutschland womöglich bei der Energieversorgung so abhängig von Russland sei, dass ein Stopp gar nicht möglich sei. "Deutschland ist in einer geschwächten Position beim Thema Energie, sie schließen alle Kraftwerke", sagte er.

Die Pipeline Nord Stream 2 wird durch die Ostsee gebaut und soll Erdgas von Russland nach Deutschland transportieren. Auch in Deutschland wird inzwischen diskutiert, ob man das Projekt als Reaktion auf die Vergiftung Nawalnys stoppen oder aussetzen sollte. Die US-Regierung und Trumps Republikaner im Kongress sind seit langem gegen das Projekt und versuchen, den Bau mit Sanktionen zu stoppen.

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Mittlerweile hat sich auch CSU-Vize Manfred Weber für einen Baustopp am Pipelineprojekt ausgesprochen. Ziel sei es, Russland zur Aufklärung des Giftanschlags auf Nawalny zu bewegen, sagte der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei im Europaparlament der dpa. "Für Nord Stream 2 brauchen wir jetzt zumindest einen Baustopp, sollte es von Russland keine Kooperation geben." Nötig seien klare Signale. "Präsident Putin versteht leider nur die Sprache der Macht und des Geldes", so Weber.

Die Bundesregierung betrachtet es nach Untersuchungen in einem Speziallabor der Bundeswehr als zweifelsfrei belegt, dass Nawalny mit einem Nervengift der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurde. Der Oppositionspolitiker wird derzeit in Berlin behandelt. Moskau bestreitet eine Verwicklung in den Fall.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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