Politik

"Ich weiß nicht, was sie suchen" Trump wettert über FBI-Razzia bei Giuliani

Als Trump noch US-Präsident war, beantragte das FBI die Durchsuchung bei Rudy Giuliani vergeblich.

Als Trump noch US-Präsident war, beantragte das FBI die Durchsuchung bei Rudy Giuliani vergeblich.

(Foto: picture alliance / zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx)

Die Ukraine-Affäre verfolgt den abgewählten US-Präsidenten bis in seinen Ruhestand: Eine Razzia in der Wohnung seines langjährigen Anwalts Giuliani ruft Trump auf den Plan. "Das ist sehr, sehr unfair." Das FBI hatte die Durchsuchung unter der alten Regierung vergeblich beantragt.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Wohnungsdurchsuchung bei seinem Ex-Anwalt Rudy Giuliani als "sehr, sehr unfair" bezeichnet. "Rudy Giuliani ist ein großartiger Patriot", sagte Trump im konservativen Fernsehsender Fox Business. "Er liebt dieses Land, und sie durchsuchen seine Wohnung." Die Justiz und die Ermittler würden "mit zweierlei Maß" messen. "Ich weiß nicht, was sie suchen, ich weiß nicht, was sie machen."

Ermittler der US-Bundespolizei FBI hatten am Mittwoch die Wohnung und das Büro Giulianis in New York durchsucht. Dabei wurden auch Handys und Computer beschlagnahmt. Hintergrund der Ermittlungen sind die Ukraine-Aktivitäten des früheren New Yorker Bürgermeisters, der 2018 von Trump als Privatanwalt angeheuert worden war. Der 76-Jährige wird verdächtigt, in den USA illegale Lobbyarbeit für ukrainische Kunden getätigt zu haben. Er weist die Vorwürfe zurück.

Giuliani war auch eine zentrale Figur bei Trumps Bemühungen um Wahlkampfhilfe aus der Ukraine. Der Anwalt suchte in den vergangenen Jahren in dem osteuropäischen Land nach belastendem Material gegen Trumps Rivalen Joe Biden, dessen Sohn Hunter für das ukrainische Gasunternehmen Burisma gearbeitet hatte. Trump drängte den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj 2019 in einem Telefonat, Ermittlungen zu den Bidens und Burisma einzuleiten. Das Telefonat führte im Dezember 2019 zum ersten Amtsenthebungsverfahren gegen Trump, das letztlich scheiterte.

Keine Genehmigung für Razzia unter Trump

Für Schlagzeilen sorgte Giuliani dann erneut nach Trumps Wahlniederlage gegen Biden bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November. Der Anwalt und frühere Staatsanwalt führte den Feldzug des abgewählten Präsidenten gegen den Wahlausgang an. Der in seiner Zeit als New Yorker Bürgermeister während der Terroranschläge vom 11. September 2001 hoch angesehene Giuliani sorgte dabei wiederholt mit skurrilen Auftritten und unbelegten Wahlbetrugsvorwürfen für Aufsehen. Zuletzt arbeitete Giuliani nicht mehr für Trump.

Berichten zufolge hatten die US-Bundespolizei FBI und die New Yorker Staatsanwaltschaft bereits im vergangenen Jahr versucht, Durchsuchungsbeschlüsse für Giulianis Telefone zu bekommen. Eine Genehmigung dafür erhielten sie jedoch bis zum Ende von Trumps Amtszeit am 20. Januar nicht. Unter dem neuen US-Justizminister Merrick Garland wurde den Durchsuchungsanträgen nun offenbar stattgegeben. Weder das FBI noch das Justizministerium wollten sich zu den Durchsuchungen äußern.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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