Wegen Steuerbetrugs Trumps Ex-Finanzchef zu Haftstrafe verurteilt
11.01.2023, 05:17 Uhr Artikel anhören
Mit seinem Geständnis ist Weisselberg einer möglichen Haftstrafe von bis zu 15 Jahren entgangen.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Angestellte der Trump Organization hintergehen jahrelang systematisch den Fiskus. Vor Gericht bekennt sich der langjährige Trump-Vertraute Weisselberg schuldig. Damit entgeht der frühere Finanzchef einer langjährigen Haftstrafe. Den Ex-US-Präsidenten belastet er allerdings nicht.
Der langjährige Finanzchef des Immobilienkonzerns des früheren US-Präsidenten Donald Trump ist unter anderem wegen Steuerbetrugs zu fünf Monaten Haft verurteilt worden. Das Strafmaß für den 75 Jahre alten Allen Weisselberg, der sich bereits im vergangenen Sommer schuldig bekannt hatte, verkündete Manhattans oberster Staatsanwalt Alvin Bragg offiziell am Dienstag in New York. "In Manhattan musst du nach den Regeln spielen, egal für wen du arbeitest", sagte Bragg.
Weisselberg hatte zuvor in dem Prozess ausgesagt, dass er und andere Angestellte jahrelang systematisch den Fiskus hintergangen hätten. Vergünstigungen wie Luxusautos und teure Wohnungen seien nicht versteuert worden. Trump und Mitglieder seiner Familie hätten zwar viele der Schecks selbst unterschrieben, seien aber nicht Teil des Betrugs gewesen, sagte Weisselberg aus. Er war im Juni 2021 unter anderem von seiner Position als Finanzchef der Trump Organization zurückgetreten.
Mit seinem Geständnis war Weisselberg einer möglichen Haftstrafe von bis zu 15 Jahren entgangen. Neben den fünf Monaten Haft bekam Weisselberg zusätzlich fünf Jahre auf Bewährung und muss insgesamt knapp zwei Millionen US-Dollar an fälligen Steuern und Strafe zahlen.
In dem Prozess war im Dezember auch das verzweigte Immobilienkonstrukt von Ex-Präsident Trump für schuldig befunden worden. Trump war nicht persönlich angeklagt. Es handelte sich aber um die erste strafrechtliche Verurteilung seines Konzerns. Der Trump Organization sowie einem weiteren mitangeklagten Unternehmen der Gruppe droht eine Geldstrafe von bis zu 1,7 Millionen Dollar. Die Anwälte des Konzerns hatten angekündigt, in Berufung gehen zu wollen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa