Bademantel und Hausschuhe Truss geht Rechnung für Landsitz-Nutzung zu weit
01.05.2023, 13:26 Uhr Artikel anhören
Das Chevening House hat 115 Zimmer und ist der Landsitz des britischen Außenministeriums.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
In einem Landsitz des Außenministeriums bereitet sich Amtsinhaberin Liz Truss auf ihren Wechsel in die Downing Street vor. Offenbar münden diese Sitzungen nicht selten in eine Art Partystimmung. Am Ende fehlen Dinge. Das Büro des Premierministers schickt nun die Rechnung.
Die britische Ex-Premierministerin Liz Truss wehrt sich gegen eine hohe Rechnung für fehlende Gegenstände in einem Landsitz der Regierung - darunter Bademäntel und Pantoffeln sowie Bewirtung. Truss komme selbstverständlich für Dinge auf, die während ihrer Nutzung des Chevening House verschwanden, zitierte die Zeitung "Daily Mail" einen Sprecher der konservativen Politikerin. Der Großteil der Rechnung über rund 12.000 Pfund (13.670 Euro) betreffe aber offizielle Regierungsgeschäfte.
Die frühere Außenministerin Truss hatte sich im Sommer 2022 im Chevening House in der südostenglischen Grafschaft Kent, dem offiziellen Landsitz des Ressorts, auf ihre Amtszeit vorbereitet. Laut "Mail" kam bei Sitzungen von Truss' mit ihren Vertrauten und Beratern abends häufig Partystimmung auf. Beschäftigte hätten der zentralen Regierungsbehörde Cabinet Office gemeldet, dass damals etwa Bademäntel und Hausschuhe verschwunden seien. "Sie erhoben auch Einwände gegen die Idee, dass der Steuerzahler die Rechnung für eine Reihe von Sommerpartys bezahlen sollte."
Truss hatte sich im Sommer 2022 im Ringen ihrer Konservativen Partei um die Nachfolge von Premierminister Boris Johnson durchgesetzt. Schon nach wenigen Wochen musste sie wegen ihrer chaotischen Wirtschaftspolitik wieder zurücktreten und ist mit 49 Tagen die britische Regierungschefin mit der kürzesten Amtszeit der Geschichte. Seit ihrem Rücktritt im Oktober hat sie laut dem Bericht rund 65.000 Pfund für Auftritte als Rednerin eingenommen.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa