Politik

Nea Dimokratia ist wieder da Tsipras' Vorsprung schmilzt dahin

Die Griechen rücken mehr und mehr von Tsipras' Politik ab.

Die Griechen rücken mehr und mehr von Tsipras' Politik ab.

(Foto: AP)

Zwei Wochen vor der Wahl in Griechenland zeichnet sich deutlich ab, dass sich der ehemalige Regierungschef Tsipras mit seinem Rücktritt verzockt hat. Das Ziel einer Alleinregierung ist in weite Ferne gerückt. Unklar ist, ob er überhaupt die Wahl gewinnen kann.

Gut zwei Wochen vor der Wahl in Griechenland hat die Syriza des zurückgetretenen Regierungschefs Alexis Tsipras nur noch einen hauchdünnen Vorsprung. Nach einer aktuellen Umfrage des Instituts Alco liegt die linke Partei lediglich 0,4 Prozentpunkte vor der konservativen Nea Dimokratia. Eine zweite Wählerbefragung des Instituts Pulse ergab für Syriza 26 und für die Konservativen 25 Prozent. Von der angestrebten Alleinregierung ist Tsipras damit meilenweit entfernt. Im Mai hatte Syriza noch einen Vorsprung von 15 Punkten vor der Nea Dimokratia.

Der Pulse-Umfrage zufolge hat die rechtsextreme "Goldene Morgenröte" derzeit Aussichten, mit sechs Prozent drittstärkste Kraft im Parlament in Athen zu werden. Nach der Befragung des Instituts Alco kommt Syriza derzeit auf 23 Prozent der Stimmen, die Nea Dimokratia auf 22,6 Prozent.

Die Frage, wer am Ende die Nase vorn hat, ist in Griechenland noch wichtiger als in anderen Ländern. Denn die Verfassung sieht für die stärkste Partei im 300 Sitze zählenden Parlament einen Bonus von 50 Mandaten vor. Das macht eine Regierungsbildung gegen den Wahlsieger sehr unwahrscheinlich.

Der Pulse-Umfrage zufolge sind mehr als zwei Drittel der Befragten nicht mit der Arbeit der Regierung Tsipras einverstanden. In früheren Umfragen genoss Tsipras große Zustimmung der Bevölkerung, weil er sich in den Gesprächen mit den internationalen Geldgebern als harter Verhandler gezeigt hatte. Er war in Januar mit dem Versprechen angetreten, den bei vielen Griechen verhassten Sparkurs zu beenden. Unter dem Druck der drohenden Staatspleite vereinbarte Tsipras aber ein Hilfsprogramm, das auch drastische Reformen beinhaltet. An dem Kurswechsel war seine Koalition zerbrochen.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/rts

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