Politik

15.000 Entlassungen im Bildungsbereich Türkei geht gegen Gülen-Schulen vor

Massive Polizeikontrollen gehören jetzt wieder zum Alltag in der Türkei.

Massive Polizeikontrollen gehören jetzt wieder zum Alltag in der Türkei.

(Foto: AP)

Nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei suspendiert das Bildungsministerium mehr als 15.000 Beamte vom Dienst. Die Lehrer werden verdächtigt, Verbindungen zur Bewegung des in den USA lebenden islamischen Predigers Gülen zu haben.

Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei hat das Bildungsministerium nach Angaben des türkischen Senders NTV 15.200 Mitarbeiter vom Dienst suspendiert. Die Hochschulverwaltung rief 1577 Dekane und die Rektoren aller Universitäten auf, ihren Rücktritt einzureichen. Zuvor war bekanntgeworden, dass fast 20.000 Angehörige von Polizei, Verwaltung, Justiz und Armee festgenommen oder abgesetzt worden sind.

Zudem hat die Telekommunikationsbehörde RTÜK insgesamt 24 Radio- und Fernsehstationen die Sendelizenz entzogen. Auch hier soll es sich um Sender mit Verbindung zur Gülen-Beweg handeln.

Die Regierung in Ankara hat für den Putschversuch Anhänger des Predigers Fethullah Gülen, einen Rivalen von Präsident Recep Tayyip Erdogan, verantwortlich gemacht und angekündigt, dessen Organisation zu zerstören. Bei dem Aufstand von Teilen des Militärs am 15. Juli waren mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen.

Die EU will trotz der Verhaftungswelle in der Türkei an ihrem Flüchtlingsabkommen mit Ankara festhalten. Wie lange das geht, ist unklar. EU-Kommissar Günther Oettinger hat bereits verlauten lassen, dass er wegen des harten Vorgehens Ankaras gegen Regierungskritiker nicht mehr mit einer Visabefreiung für Türken in diesem Jahr rechne. In diesem Fall hatte die türkische Regierung schon mehrfach gedroht, den Flüchtlingsdeal platzen zu lassen.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa

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