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"Gerechte und rasche Beendigung" Tusk sieht Indien als Vermittler im Ukraine-Krieg

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Modi legte auf seiner Reise in die Ukraine einen Zwischenstopp in Warschau ein und sprach mit Regierungschef Tusk.

Modi legte auf seiner Reise in die Ukraine einen Zwischenstopp in Warschau ein und sprach mit Regierungschef Tusk.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Indien vermeidet es bisher, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verurteilen. Nun reist der indische Regierungschef Modi nach Kiew - und ruft beide Seiten vorher zu Verhandlungen auf. Polens Premier Tusk sieht in dem Ukraine-Besuch seines Amtskollegen großes Potenzial.

Polens Regierungschef Donald Tusk sieht eine mögliche Vermittlerrolle seines indischen Amtskollegen Narendra Modi im Ukraine-Krieg positiv. "Ich freue mich sehr, dass der Premierminister seine Bereitschaft bekräftigt hat, sich persönlich für eine friedliche, gerechte und rasche Beendigung des Krieges einzusetzen", sagte Tusk in Warschau nach Gesprächen mit Modi. Das Vermittlungsangebot Modis sei besonders wichtig, weil dieser von Polen aus nach Kiew weiterreisen werde.

Modi wird dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Indien verhält sich neutral zum russischen Angriffskrieg, trägt westliche Sanktionen gegen Moskau nicht mit und wirbt immer wieder für eine Konfliktlösung durch Dialog. "Indien ist fest davon überzeugt, dass kein Problem auf dem Schlachtfeld gelöst werden kann. Der Verlust unschuldiger Menschen auf Schlachtfeldern ist die größte Herausforderung für die Menschheit", sagte Modi. "Wir unterstützen den Dialog und die Diplomatie, um so schnell wie möglich Frieden und Stabilität wiederherzustellen." Dafür sei Indien bereit, gemeinsam mit seinen befreundeten Ländern jeden möglichen Beitrag zu leisten.

Indien hat es bislang vermieden, den russischen Angriff auf die Ukraine ausdrücklich zu verurteilen. Das Land unterhält seit dem Kalten Krieg enge Beziehungen zum Kreml, Russland gilt als einer der wichtigsten Waffenlieferanten Indiens. Bei einem Besuch in Moskau sorgte Modi in der Ukraine für Kritik, nachdem auf Bildern zu sehen war, wir er den russischen Präsidenten Wladimir Putin umarmte. Selenskyj hatte den Besuch damals verurteilt.

Am Nachmittag soll der 73-Jährige noch mit Polens Präsidenten Andrzej Duda zusammentreffen. Es ist das erste Mal seit 1979, dass ein indischer Regierungschef Polen besucht. Polen zählt zu den wichtigsten militärischen Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine. Das EU- und NATO-Land spielt auch eine wichtige Rolle als logistische Drehscheibe für die Hilfe des Westens für Kiew. Von Russland wird Polen deshalb als Feind betrachtet.

Quelle: ntv.de, spl/AFP/dpa

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