Ihnen fehlt Nahrung und Wasser UN fordern Hilfe für 1000 festsitzende Matrosen
09.04.2022, 02:54 Uhr
Dieses am 6. März 2022 von Planet Labs PBC herausgegebene Satellitenfoto zeigt ein brennendes ukrainisches Marineschiff sowie ein brennendes nahe gelegenes Gebäude in der belagerten Stadt Mariupol.
(Foto: picture alliance/dpa/Planet Labs PBC/AP)
Nach Angaben der Internationalen Schifffahrtsorganisation sitzen mehr als 100 Schiffe in der belagerten Hafenstadt Mariupol sowie an der gesamten Küste des Asowschen Meeres fest. Lebenswichtige Vorräte werden knapp. Die Vereinten Nationen drängen auf rasche Hilfsmaßnahmen.
Die UN fordern "dringende" Hilfsmaßnahmen für rund 1000 Seeleute, die auf Handelsschiffen in ukrainischen Häfen und Gewässern festsitzen. Wie die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMO) mitteilten, dürfen die mehr als 100 Schiffe die ukrainischen Häfen und Gewässer seit Beginn des Ukraine-Kriegs nicht verlassen. Sie baten daher das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, "dringend Maßnahmen zu ergreifen", um bei der Versorgung der Schiffe zu helfen.
"Zusätzlich zu den Gefahren, die durch Angriffe entstehen, fehlt es vielen der betroffenen Schiffe an Nahrung, Treibstoff, Trinkwasser und anderen lebenswichtigen Vorräten", heißt es in dem Hilfsaufruf. "Die Situation der Seeleute aus vielen Ländern wird dadurch immer unhaltbarer", erklärten ILO und IMO.
Nach Angaben der IMO sitzen die mindestens 1000 Seeleute unter anderem im Hafen der belagerten Hafenstadt Mariupol und auf Schiffen im Asowschen Meer fest. Die ILO hatte Russland bereits im März aufgefordert, den Ukraine-Krieg "unverzüglich und bedingungslos" zu beenden.
Da durch die russische Invasion die Südküste des Landes mit den wichtigsten Häfen blockiert ist, hat die Ukraine große Schwierigkeiten, ihre Güter auszuführen. Kiew sucht deshalb nach alternativen Routen auf dem Landweg. Allerdings wird dies durch logistische Herausforderungen und bürokratische Hürden behindert, wie Industrievertreter und Rohstoffhändler beklagen. 10.320 Waggons - also etwa die Hälfte der Gesamtzahl - warten an einem Knotenpunkt in der Nähe des Dorfes Izov, sagt Walerij Tkatschow von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Ukrsalisnyzja.
Quelle: ntv.de, lve/rts/AFP