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Trotz Terror-Historie UN heben Sanktionen gegen Syriens Präsidenten auf

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Al-Sharaa wird am Montag von US-Präsident Trump empfangen.

Al-Sharaa wird am Montag von US-Präsident Trump empfangen.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Syriens Präsident al-Scharaa bemüht sich seit seiner Machtübernahme um ein gemäßigtes Image. Der UN-Sicherheitsrat erkennt diese Bestrebungen nun mit einem wichtigen Schritt an. Nur ein Land lehnt die Resolution ab.

Kurz vor dem Besuch des islamistischen syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa bei US-Präsident Donald Trump in Washington hat der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen al-Scharaa aufgehoben. Das mächtigste UN-Gremium billigte fast einstimmig eine von den USA eingebrachte entsprechende Resolution. Einzig China enthielt sich.

Dem Beschluss zufolge werden al-Scharaa und sein Innenminister Anas Hasan Chattab von der Sanktionsliste für Personen und Gruppen mit Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und zum Terrornetzwerk Al-Kaida gestrichen. Zuvor waren sie mit einem Reiseverbot, dem Einfrieren ihrer Vermögenswerte und einem Waffenembargo belegt.

Trump wird al-Scharaa am kommenden Montag zu Gesprächen in Washington empfangen. Das Treffen sei Teil von Trumps diplomatischen Bemühungen, "die verschiedensten Menschen weltweit zu treffen, um Frieden zu schaffen", sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt am Dienstag.

Leavitt verwies darauf, dass Trump im Mai während einer Reise in den Nahen Osten die Aufhebung der US-Sanktionen angekündigt hatte, um den Menschen in Syrien "eine echte Chance auf Frieden zu geben". Die Regierung in Damaskus habe in dieser Hinsicht "gute Fortschritte" erzielt.

Kampf gegen IS

Es wird al-Scharaas erster Besuch in der US-Hauptstadt sein. Im September hatte der frühere Anführer der islamistischen HTS-Miliz bereits an der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York teilgenommen.

Der US-Syriengesandte Tom Barrack hatte in der vergangenen Woche angekündigt, dass al-Scharaa bei einem Besuch in Washington voraussichtlich ein Abkommen über Syriens Beitritt zur US-geführten internationalen Koalition zum Kampf gegen den IS unterzeichnen werde.

Die HTS-Miliz und mit ihr verbündete Gruppen hatten im Dezember 2024 den langjährigen syrischen Machthaber Baschar al-Assad gestürzt. Die HTS ist ein früherer Zweig von Al-Kaida, hatte sich jedoch bereits vor Jahren von dem Terrornetzwerk losgesagt. Der frühere Dschihadist al-Scharaa bemüht sich seit seinem Amtsantritt als Übergangspräsident um ein moderateres Image.

Quelle: ntv.de, raf/AFP

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