Cash, Goldbarren, Ratenzahlungen US-Senator und Ehefrau der Korruption angeklagt
22.09.2023, 19:20 Uhr Artikel anhören
Nadine und Robert "Bob" Menendez.
(Foto: picture alliance / Consolidated News Photos)
Bei einer Durchsuchung des Heims des US-Senator Robert Menendez finden Ermittler viel Bargeld und Goldbarren. Sie sollen aus Bestechungsvorgängen stammen. Neben Menendez ist auch seine Ehefrau angeklagt. Es ist nicht die erste negative Schlagzeile für den US-Demokraten.
Der einflussreiche demokratische US-Senator Robert Menendez ist wegen Korruptionsvorwürfen angeklagt worden. Die Bundesstaatsanwaltschaft von New York wirft dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Senats in der vorgelegten Anklage vor, von drei Geschäftsleuten aus dem Bundesstaat New Jersey von 2018 an hunderttausende Dollar an Schmiergeldern angenommen zu haben.
Im Gegenzug soll der Parteifreund von Präsident Joe Biden ihnen bei Geschäften und juristischen Problemen geholfen haben. Zusammen mit Menendez, der im Senat New Jersey vertritt, wurde auch die Ehefrau des 69-jährigen Politikers angeklagt - sowie drei weitere mutmaßlich beteiligte Personen.
In einem Fall soll Menendez einem US-ägyptischen Geschäftsmann geholfen haben, ein Geschäftsmonopol zu schützen, das die ägyptische Regierung ihm eingeräumt hatte. Der Senator habe dabei auch "sensible Informationen der US-Regierung" zur Verfügung gestellt.
Nicht die erste Anklage
US-Medien berichten unter Berufung auf die Anklageschrift, dass Bestechungen neben Bargeld mutmaßlich auch in Form von Goldbarren, Hypothekenzahlungen und einem Luxusauto geleistet worden seien. Bei einer Durchsuchung des Heims des Ehepaars seien 480.000 US-Dollar in Bargeld in einem Versteck gefunden worden sowie Goldbarren im Wert von 100.000 US-Dollar. Auf Fotos in Medien sind zwei Goldbarren zu erkennen.
Der Anwalt von Nadine Menendez wies dies Vorwürfe gegen seine Klientin zurück. Auch der Senator selbst wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Seit Jahren schon wollten ihn Gegner zum Schweigen bringen und politisch beerdigen, erklärte der Senator.
Es ist nicht die erste Anklage gegen den Politiker, der seit 2006 im Senat sitzt. Schon 2015 war ihm vorgeworfen worden, Flüge in Privatjets, Luxus-Ferien und mehr als 750.000 Dollar (mehr als 700.000 Euro) an illegalen Wahlkampfspenden als Bestechungsmittel erhalten zu haben. Drei Jahre später konnte sich eine Geschworenenjury aber nicht auf ein Urteil gegen den Senator einigen. Das Verfahren wurde zu den Akten gelegt.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP