Käfigkämpfe und Todesstrafe Trump peitscht Menge mit Gewaltfantasien gegen Migranten auf
05.11.2024, 10:24 Uhr Artikel anhören
Trump kündigte "die größte Deportation der Geschichte" an und will damit die illegale Einwanderung in den USA bekämpfen.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Donald Trump behauptet, die USA würden von kriminellen Migranten überrannt. Die illegale Einwanderung ist ein zentraler Punkt seines Wahlkampfs. Den Abschluss vor dem Superwahltag nutzt der Ex-Präsident nun für brutale Ankündigungen.
Donald Trump hat bei seinem letzten Wahlkampfauftritt im wichtigen "Swing State" Pennsylvania über blutige Käfigkämpfe gegen Migranten fantasiert. Seinem Publikum in Pittsburgh sagte er, dass die US-amerikanische Mixed-Martial-Arts-Organisation UFC eine Liga gründen solle, bei der sich professionelle Kämpfer mit Migranten prügeln sollten. "Am Ende möchte ich, dass die Migranten gegen die Champions antreten. Und ich denke, die Migranten könnten tatsächlich gewinnen - so fies sind einige dieser Typen", sagte Trump.
Wenig später versicherte er der von ihm aufgepeitschten Menge, dass von Migranten begangene Schwerverbrechen bei einem Wahlsieg seiner Republikaner künftig hart bestraft würden. "Ich fordere hiermit die Todesstrafe für jeden Migranten, der einen amerikanischen Bürger oder einen Polizisten tötet", sagte der 78-Jährige unter dem Jubel zahlreicher Anhänger.
Trump hat die Beschränkung der illegalen Einwanderung zu einem seiner zentralen Themen im Wahlkampf gemacht, Migranten immer wieder als Feinde der USA dargestellt und mit Falschbehauptungen gezielt Stimmung gegen Ausländer gemacht.
"Wir haben es mit einem Möchtegern-Faschisten zu tun"
Für Trump ist der Schutz der Außengrenzen das wichtigste Wahlkampfthema. Er kündigte an, im Falle seiner Wiederwahl die Abschiebung Millionen illegal eingewanderter Menschen anzuordnen. Der ehemalige Präsident, der 2016 einen Mauerbau entlang der Grenze zwischen den USA und Mexiko angekündigt hatte, sprach von einer "Invasion" und beschuldigte Einwanderer in fremdenfeindlicher Manier, "das Blut unseres Landes zu vergiften".
Der New Yorker Historiker und Extremismus-Forscher Federico Finchelstein bezeichnet Trump als Möchtegern-Faschisten. In seiner Einschätzung des Verhaltens des republikanischen Präsidentschaftskandidaten kommt er zu dem Schluss, die Öffentlichkeit habe es mit Trump mit einem Kandidaten zu tun, der Massenabschiebungen plane, weil Migranten seiner Ansicht nach "schlechte Gene" ins Land bringen. Dies sei definitiv extrem.
Trump verkörpere eine extreme Version des Populismus, "die sich dem Faschismus annähert", so Finchelstein. Der Historiker definiert vier Schlüsselelemente des Faschismus: politische Gewalt, Propaganda und Desinformation, Fremdenfeindlichkeit und diktatorische Führung.
"Aber die Frage bleibt, inwieweit Trump in der Lage sein wird, all die Dinge zu tun, die er gerne tun würde", sagte Finchelstein in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Es bestehe die Gefahr, "dass Trump tatsächlich so autoritär wird, wie er sich das wünscht".
Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP