US-Wahl 2024

Örtliche Behörden dementieren Trump spricht von "massivem Wahlbetrug"

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Das betroffene Wahllokal hat nun länger als geplant geöffnet.

Das betroffene Wahllokal hat nun länger als geplant geöffnet.

(Foto: picture alliance / dts-Agentur)

Im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania kommt es zu einer Panne bei der Stimmabgabe. Die Wähler können ihre ausgefüllten Stimmzettel an elektronischen Wahlmaschinen nicht scannen. Donald Trump fabuliert bereits von "Wahlbetrug".

Eine Softwarepanne hat in einem Wahllokal im Swing State Pennsylvania zwischenzeitlich für Probleme bei der Stimmabgabe gesorgt. Der Wahlvorstand im Bezirk Cambria erklärte, dass ein "Software-Fehler" an elektronischen Wahlmaschinen "Wähler gehindert hat, ihre ausgefüllten Stimmzettel zu scannen", wie aus den eingereichten Gerichtsdokumenten hervorging. Das Bezirksgericht ordnete daraufhin an, dass die Stimmabgabe statt bis 20 Uhr bis 22 Uhr Ortszeit (4 Uhr MEZ) stattfinden könne.

In dem Bezirk hatte der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump bei der Wahl im Jahr 2020 rund 70 Prozent der Stimmen erhalten. Die Wähler konnten trotz der Panne weiterhin Papierwahlzettel ausfüllen und diese in eine verschlossene Box legen, damit sie später ausgezählt werden können. In den sozialen Medien sorgte der Vorgang dennoch für Verschwörungserzählungen, dass in Pennsylvania ein umfassender Wahlbetrug im Gange sei.

Ein rechtsgerichteter Account auf X mit mehr als zwei Millionen Followern schrieb, dass "die Wahlmaschinen im tiefroten Cambria County ausgefallen sind" und postete ein Video, das lange Schlangen dort zeigt, berichtet die "New York Times". Der Beitrag wurde mehr als drei Millionen Mal aufgerufen und löste eine Welle von Antworten anderer X-Nutzer aus, die fälschlicherweise behaupteten, die Fehlfunktion sei Teil eines Versuchs, die Wahl zu stehlen.

Auch Donald Trump äußerte sich zu einem angeblichen Wahlbetrug in Pennsylvania. "Es wird viel über massiven BETRUG in Philadelphia geredet. Die Strafverfolgungsbehörden kommen!!!", schrieb der 78-Jährige auf seiner Plattform Truth Social. Belege für diese Behauptung lieferte Trump nicht.

"Dies ist inakzeptabel"

Der republikanische City Commissioner Seth Bluestein in Philadelphia widersprach Trump umgehend. "An dieser Behauptung ist absolut nichts dran. Sie ist ein weiteres Beispiel für Desinformation. Die Stimmabgabe in Philadelphia ist sicher und zuverlässig", so Bluestein.

In Cambria hatten bereits vorher Vertreter der Republikanischen Partei die Abläufe kritisiert. "Die Probleme beim Wahlablauf heute früh in Cambria haben zu Verzögerungen geführt - dies ist inakzeptabel, ganz einfach", erklärte der Vorsitzende des Republican National Committee (RNC), Michael Whatley, nachdem der Fall vor Gericht gebracht worden war. "Unser Anwaltsteam hat umgehend gehandelt, um eine Verlängerung zu unterstützen, um Wählern die Möglichkeit zur Stimmabgabe zu geben", erklärte er. Die Wähler sollten in der Warteschlange ausharren, appellierte er.

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Auch in weiteren Bezirken gab es Probleme, wie im Bezirk Laflin in Pennsylvania und auch in Wahllokalen in North Carolina und Georgia. Hier wurden ebenfalls die Zeiträume für die Stimmabgabe verlängert, berichtet die "New York Times".

Als sogenannter Swing State ist Pennsylvania einer der Schlüsselstaaten, die entscheidend für den Ausgang der diesjährigen Präsidentschaftswahl sein werden. Der dortige Wahlausgang entscheidet über 19 der 538 Mitglieder des sogenannten Electoral College, das den künftigen US-Präsidenten oder die künftige US-Präsidentin wählt. Damit entsendet Pennsylvania so viele Wahlleute wie kein anderer der sieben Swing States.

Quelle: ntv.de, lme/AFP/dpa

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