"Keine wirkliche Diplomatie" USA: Gesprächsangebot des Kreml ist Erpressung
25.02.2022, 23:42 Uhr
"Das ist Erpressung unter dem Anschein diplomatischer Nettigkeiten", sagt Ned Price über das russische Angebot.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Während russische Truppen um Kiew kämpfen, unterbreitet der Kreml der ukrainischen Regierung ein Gesprächsangebot. Washington kritisiert die Offerte scharf. "Diplomatie mit vorgehaltener Waffe ist keine wirkliche Diplomatie", heißt es aus dem US-Außenministerium.
Russlands Angebot für mögliche Friedensverhandlungen mit der Ukraine stellt nach Einschätzung des US-Außenministeriums kein wirkliches Bemühen um eine diplomatische Lösung des Konflikts dar. "Diplomatie mit vorgehaltener Waffe ist keine wirkliche Diplomatie, das ist erzwungene Diplomatie, das ist Erpressung unter dem Anschein diplomatischer Nettigkeiten", sagte der Sprecher des Ministeriums, Ned Price, in Washington. Damit werde sich der Konflikt nicht lösen lassen.
Russland habe seit Wochen nur vorgetäuscht, mit der internationalen Gemeinschaft verhandeln zu wollen, während der Einmarsch in die Ukraine vorbereitet worden sei. "Moskau wird nun weltweit als Paria angesehen", sagte Price. Die USA würden sich in keiner Weise an diplomatischen Gesprächen beteiligen, die unter vorgehaltener Waffe stattfänden, sagte Price weiter. Die US-Regierung sei aber stets bereit, sich an ernsthaften und ehrlichen Bemühungen zu beteiligen, den Konflikt beizulegen.
Die Ukraine könne auf die Unterstützung der US-Regierung zählen, sagte er. Man müsse "kein großer geopolitischer Analyst" sein, um zu verstehen, dass ein Gesprächsangebot, "während Bomben vom Himmel fallen ... während die Truppen auf eine Hauptstadt mit 2,9 Millionen Menschen vorrücken ... während die politische Führung Demilitarisierung fordert und Forderungen nach einer grundsätzlich neutralen Außenpolitik stellt", kein ernst gemeintes Angebot sei, sagte Price. Russland machte der Ukraine heute ein Angebot für mögliche Friedensverhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa