Massenproteste gegen Maduro USA beobachten Venezuela "genau"
20.04.2017, 03:17 Uhr
Proteste gegen Maduro, Demonstrationen für ihn: Die Lage in Venezuela ist angespannt.
(Foto: picture alliance / Marcelo Garci)
Zwei Menschen sterben bei Massenprotesten in Venezuela. Sie richten sich gegen die Regierung Maduro. Während die Opposition zu weiteren Demonstrationen aufruft, wächst auch im Ausland die Kritik.
Trotz gewaltsamer Zwischenfälle bei den jüngsten Demonstrationen hat die Opposition in Venezuela für Donnerstag zu weiteren Demonstrationen gegen den sozialistischen Staatschef Nicolás Maduro aufgerufen. "Morgen zur selben Stunde rufen wir das ganze venezolanische Volk auf, sich zu mobilisieren", sagte Oppositionsführer Henrique Capriles bei einer Pressekonferenz des Oppositionsbündnisses Tisch der Demokratischen Einheit (MUD). "Heute waren wir Millionen und morgen müssen noch mehr Menschen hinausgehen", fügte Capriles hinzu.
Am Mittwoch waren Tausende regierungskritische Demonstranten von 26 Punkten in Caracas zum Regierungssitz im Zentrum der venezolanischen Hauptstadt gezogen. Dabei starb ein 17-Jähriger durch einen Kopfschuss, den laut Augenzeugen ein Unbekannter von einem Motorrad aus abgegeben hatte.
Auch in San Cristóbal im Westen des Landes wurde einer 23-jährigen Frau in den Kopf geschossen, wie aus der Staatsanwaltschaft verlautete. Die Opposition wirft Anhängern Maduros vor, gezielt gegen Demonstranten vorzugehen. Bei den jüngsten Protesten in Caracas und anderen Städten hatte es zudem immer wieder Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gegeben. Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen mindestens sieben Menschen bei den Protesten getötet.
US-Regierung beobachtet Geschehen
US-Außenminister Rex Tillerson äußerte sich besorgt über das Vorgehen der venezolanischen Regierung: "Wir sind besorgt, dass die Regierung von Maduro ihre eigene Verfassung verletzt und es der Opposition nicht erlaubt, dass ihre Stimme gehört wird", sagte Tillerson vor Journalisten in Washington. Die US-Regierung beobachte das Geschehen in Venezuela daher genau.
Tillerson führte aus, die USA arbeiteten mit der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zusammen, um Caracas ihre Sorgen zu übermitteln.
Derweil rief der ehemalige kolumbianische Staatschef Alvaro Uribe die venezolanische Armee auf, sich auf die Seite der Opposition zu schlagen. Sie solle nicht auf den "Befehl der Diktatur" hören und "die Waffen in den Dienst der demokratischen Werte stellen", sagte Uribe bei einer Demonstration von venezolanischen Oppositionellen in der Nähe von Venezuelas Botschaft in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.
Quelle: ntv.de, Maria Isabel Sanchez, AFP