"Schläge zur Selbstverteidigung" USA greifen iranische Revolutionsgarden in Syrien an
27.10.2023, 07:32 Uhr Artikel anhören
Ein US-Soldat in Syrien (Archivbild)
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Der Krieg zwischen der Hamas und Israel führt auch zu einer Zunahme von Anschlägen auf US-Streitkräfte im Irak und in Syrien. Das US-Militär reagiert nun, wie es erklärt, mit "gezielten Schlägen" gegen die iranischen Revolutionsgarden im Osten Syriens.
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben zwei Einrichtungen der iranischen Revolutionsgarden im Osten Syriens angegriffen. "Diese gezielten Schläge zur Selbstverteidigung sind eine Reaktion auf eine Reihe von anhaltenden und größtenteils erfolglosen Angriffen gegen US-Streitkräfte im Irak und in Syrien durch vom Iran unterstützte Milizen, die am 17. Oktober begannen", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einer Erklärung.
Die Angriffe, die bereits am Donnerstag stattfanden, seien von US-Präsident Joe Biden angeordnet worden. Die angegriffenen Einrichtungen wurden dem US-Militär zufolge von den Revolutionsgarden und von unterstützten Gruppen genutzt. "Wenn die Angriffe der iranischen Stellvertreter gegen die US-Streitkräfte anhalten, werden wir nicht zögern, weitere notwendige Maßnahmen zum Schutz unserer Bevölkerung zu ergreifen", fügte der US-Verteidigungsminister hinzu.
Angriffe auf US-Stellungen
Wie das US-Verteidigungsministerium auch bekannt gab, wurden im Oktober Stellungen von US-Streitkräften und der internationalen Anti-IS-Koalition in Syrien und im Irak mindestens 16 Mal angegriffen. Das Pentagon machte dafür "vom Iran unterstützte Milizengruppen" für die Angriffe verantwortlich.
Die jüngste Attacke ereignete sich demnach in der autonomen Region Kurdistan im Nordirak. Es habe "keine Verluste" und "einige kleinere Schäden an der Infrastruktur" gegeben, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Seit dem 17. Oktober seien die Truppen der USA und ihrer Verbündeten mindestens zwölfmal im Irak und viermal in Syrien angegriffen worden.
Die Angriffe seien mit einer "Mischung aus Einweg-Angriffsdrohnen und Raketen" erfolgt, sagte Ryder. "Wir wissen, dass es sich um vom Iran unterstützte Milizen handelt, und natürlich machen wir den Iran für diese Gruppen verantwortlich."
Anschläge nehmen zu
US-Streitkräfte im Nahen Osten sehen sich im Zusammenhang mit dem jüngsten Krieg zwischen Israel und der Hamas mit einer Zunahme von Anschlägen konfrontiert. Die radikale Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet wurden. Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe.
Im Irak sind etwa 2500 US-Soldaten stationiert, in Syrien etwa 900. Sie sind Teil der Bemühungen, ein Wiederaufleben des sogenannten Islamischen Staates (IS) zu verhindern. Dieser kontrollierte in beiden Ländern einst bedeutende Gebiete. In einem mehrjährigen blutigen Konflikt wurde er aber von lokalen Bodentruppen zurückgedrängt, die durch internationale Luftangriffe unterstützt wurden.
Quelle: ntv.de, ghö/rts/AFP