Für Straftäter-Datenbank USA plant DNA-Profile bei illegaler Einreise
03.10.2019, 06:58 Uhr
Grenzschützer bei der Kontrolle illegaler Einwanderer in El Paso (Texas): Künftig könnten Menschen bei unerlaubtem Grenzübertritt in die USA noch eine ganz andere Behandlung erfahren.
(Foto: REUTERS)
Wer bei der illegalen Einreise in die USA erwischt wird, muss künftig nach einem Plan der Trump-Regierung eine DNA-Probe abgeben. Das Genprofil landet dann in einer Datenbank von Kriminellen - ganz ohne vorherige Anklage oder gar Verurteilung.
Die US-Regierung will DNA-Proben von allen festgenommenen illegalen Einwanderern nehmen. Das Heimatschutzministerium wolle die Informationen in einer nationalen Datenbank mit DNA-Profilen von Kriminellen speichern, sagten Regierungsvertreter. Damit sollten die Möglichkeiten von Einwanderungspolizei und Grenzschützern erweitert werden, Menschen bei einer illegalen Einreise in die USA zu identifizieren. Auch andere Behörden hätten dann Zugriff auf die Daten.
Wann das Programm beginnen soll, ist unklar. Der US-Grenzschutz hatte im Frühjahr DNA-Schnelltests gestartet, um die Verwandtschaftsbeziehungen aufgegriffener Migranten zu überprüfen. Damit soll verhindert werden, dass aufgegriffene Migranten sich fälschlicherweise als Eltern eines mitreisenden Kindes ausgeben.
Das neue Projekt des Heimatschutzministeriums geht aber weiter. So soll ein deutlich ausführlicheres DNA-Profil angelegt werden, wie die Regierungsvertreter sagten. Dass Erbgut-Informationen von Menschen gesammelt werden, die zwar festgenommen, aber nicht angeklagt oder verurteilt wurden, dürfte bei Bürgerrechtsgruppen scharfe Kritik auslösen.
US-Präsident Donald Trump hat den Kampf gegen die illegale Einwanderung zu einem seiner Hauptanliegen gemacht. Eines seiner zentralen Projekte ist der umstrittene Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko.
Quelle: ntv.de, jog/AFP