Im Kampf gegen die Inflation USA prüfen Abschaffung von Trumps China-Zöllen
22.04.2022, 22:34 Uhr
Container aus China in einem Hafen in Savannah im US-Bundesstaat Georgia.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Handelskrieg zwischen den USA und China war in der Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident eines der großen Themen. Mittlerweile hat sich die Wahrnehmung der größten Bedrohungen verschoben. Zu ihnen zählt nun die hohe Inflation. Die US-Regierung prüft, Trumps China-Zölle abzuschaffen.
Zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate in den USA prüft die Regierung nach eigenen Angaben auch die Abschaffung der unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump eingeführten Strafzölle auf Importe aus China. "Das ist etwas, was wir uns angucken", sagte Finanzministerin Janet Yellen in einem Gespräch mit dem Sender Bloomberg TV. Die Regierung tue, was in ihrer Macht stehe, um die Teuerungsrate zu senken. Dazu gehöre auch eine "sorgfältige" Überprüfung der Handelsstrategie gegenüber China. Dabei sei es auch angebracht, die Zölle zu überprüfen, weil dies mit Blick auf die Inflation "einige wünschenswerte Effekte" hätte, sagte Yellen.
Trump verhängte 2018 erste Strafzölle auf chinesische Importe und begann damit einen Handelskrieg der zwei weltgrößten Volkswirtschaften. Er wollte das hohe US-Handelsdefizit gegenüber China senken und warf Peking unfaire Handelsmethoden vor. Schon ein Jahr später galten auf fast alle Importe aus China im Wert von damals mehr als 500 Milliarden US-Dollar Strafzölle. Peking reagierte ebenfalls mit neuen Abgaben auf US-Importe.
Handelsbilanz veränderte sich nur geringfügig
Viele Experten argumentieren, dass die Zölle von den Exporteuren auf die Preise umgelegt wurden, weswegen viele chinesische Güter für US-Verbraucher teurer wurden. Die Handelsbilanz der beiden wirtschaftlichen Riesen hat sich durch die Strafzölle nur geringfügig verändert: 2020 etwa exportierte China Waren und Dienstleistungen im Wert von 450 Milliarden Dollar in die Vereinigten Staaten, die US-Exporte nach China betrugen rund 165 Milliarden US-Dollar.
US-Präsident Biden hatte den Kampf gegen die hohe Inflationsrate Anfang März angesichts einer Inflationsrate von damals 7,5 Prozent als seine "Top-Priorität" bezeichnet. Zwar brummt die US-Wirtschaft und die Arbeitslosenquote ist niedrig, viele Wähler sind aber wegen der steigenden Preise unzufrieden - und lasten das Problem teils der Regierung an.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa