Politik

Militäroffensive in Syrien USA rufen Türkei zur Zurückhaltung auf

Türkische Soldaten in der  Provinz Hatay in der Nähe der türkisch-syrischen Grenze.

Türkische Soldaten in der Provinz Hatay in der Nähe der türkisch-syrischen Grenze.

(Foto: REUTERS)

Humanitäre Hilfen fortsetzen und Todesopfer vermeiden: Die USA appellieren an die Türkei, in ihrer Militäroffensive gegen die kurdische YPG Zurückhaltung walten zu lassen. Stattdessen sollten sich alle Seiten auf den Sieg gegen den IS fokussieren.

Die USA haben die Türkei zur Zurückhaltung bei ihrer Militäroffensive in der nordsyrischen Region Afrin aufgerufen. "Wir bitten die Türkei dringlich darum, in ihren Militäraktionen und in ihrer Rhetorik Zurückhaltung zu üben," sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders. Ankara müsse dafür sorgen, dass die Militäroperation "in Reichweite und Dauer begrenzt" bleibe, die humanitäre Hilfe fortgesetzt und Todesopfer vermieden würden.

Die Sprecherin von Präsident Donald Trump betonte zugleich, dass die USA "die legitimen Sicherheitsinteressen der Türkei ernst nehmen und mit der Türkei als Nato-Verbündetem zusammenarbeiten". Die von Sanders verlesene Erklärung war sorgfältig ausbalanciert, da die türkische Offensive für die US-Regierung hochbrisant ist.

Die Militäroperation richtet sich gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die Ankara als syrischen Zweig der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK und damit als Terrororganisation betrachtet. Die USA unterstützen allerdings die YPG im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat. Ankara verlangt von Washington schon seit langem vergeblich die Einstellung der Militärhilfe für die YPG.

Sanders appellierte an alle Seiten in dem Konflikt, "auf das Ziel des Siegs über den IS fokussiert zu bleiben". Alle müssten auf eine Deeskalation, das Ende des syrischen Bürgerkriegs und den Schutz der Zivilbevölkerung hinarbeiten, sagte Sanders. Durch die Zunahme der Gewalt in Afrin werde ein "normalerweise stabiles Gebiet" erschüttert, sagte die Trump-Sprecherin. Dadurch würden die Anstrengungen beeinträchtigt, den dauerhaften Sieg über den IS abzusichern, warnte sie. Die neue Situation könne von den Dschihadisten ausgenutzt werden, um sich Nachschub und sicheren Unterschlupf zu verschaffen. Auch bestehe das Risiko, dass sich die humanitäre Krise verschärfe.

Seit Beginn der türkischen Offensive in Afrin am vergangenen Samstag zerstörten die türkischen Streitkräfte mehrere kurdischen Stellungen. Mit dem Einsatz will die Türkei eine 30 Kilometer breite Pufferzone entlang der Grenze schaffen.

Quelle: ntv.de, ftü/AFP

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