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CIA-Direktor verkündet Pause USA teilen keine Geheimdienstinformationen mehr mit Kiew

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Für die ukrainische Armee könnte es schwieriger werden, die russischen Invasoren zu bekämpfen.

Für die ukrainische Armee könnte es schwieriger werden, die russischen Invasoren zu bekämpfen.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Zunächst gibt es widersprüchliche Berichte, ob die USA auch keine Geheimdienstinformationen mit der Ukraine teilen. Ein CIA-Direktor stellt nun klar: Von den Vereinigten Staaten gibt es nicht nur keine Waffen mehr, sondern auch keine Infos. Das Embargo soll aber nur vorübergehend sein.

Mit dem Stopp ihrer Militärhilfen an die Ukraine hat die US-Regierung auch die Bereitstellung von Geheimdienstinformationen an Kiew vorerst ausgesetzt. Das bestätigte der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, John Ratcliffe, in einem Interview des Senders Fox Business. Er machte der Ukraine zugleich Hoffnung, dass die Unterstützung nach den jüngsten Versöhnungsbemühungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bald wieder aufgenommen werden könnte. Er denke, dass die Pause "an der militärischen Front und an der geheimdienstlichen Front" enden werde.

Auch der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Mike Waltz, sagte bei Fox News, wenn Verhandlungen für eine Friedenslösung in der Ukraine vorangetrieben werden könnten, "dann wird der Präsident die Aufhebung dieser Pause ernsthaft in Betracht ziehen".

Nach Berichten der "Financial Times" könnte der Schritt es den ukrainischen Truppen schwieriger machen, die russischen Truppen zu bekämpfen, hieß es unter Berufung auf drei Insider. Denn mit den US-Daten ließen sich dem Bericht zufolge russische Militärziele identifizieren und angreifen. CIA-Direktor Ratcliffe bestätigte: Es gehe dabei auch um die Weitergabe von militärisch wichtigen Aufklärungsdaten.

Die "Daily Mail" hatte am Vortag zudem berichtet, alle britischen Nachrichtendienste hätten eine Anordnung aus Washington erhalten, die Weitergabe von US-Geheimdienstdaten an die Ukraine zu untersagen. Auch die "Financial Times" schrieb, dass die USA ihren Verbündeten dies verboten hätten.

Aus der Ukraine kam zunächst ein Dementi

Das ukrainische Medium Suspilne hatte derweil noch unter Berufung auf eine mit der Situation vertraute Quelle berichtet, dass die Vereinigten Staaten weiterhin Geheimdienstinformationen mit der Ukraine teilen würden. Auch die Agentur Bloomberg zitierte eine Beamtin in Kiew mit entsprechenden Aussagen.

Die US-Regierung hatte in dieser Woche die militärische Unterstützung für die Ukraine eingestellt - nach dem Eklat am vergangenen Freitag zwischen US-Präsident Donald Trump und Selenskyj. Den ukrainischen Streitkräften drohen ohne Hilfe aus Washington Engpässe bei wichtigen Waffen wie dem Flugabwehrsystem Patriot, ATACMS-Raketen oder dem Raketenwerfer Himars. Der Militärexperte Thomas Wiegold sagte zu ntv, die "ganze Bandbreite" des ukrainischen Arsenals sei betroffen, Europa könne "nur sehr begrenzt" aushelfen. Inzwischen gibt es aber wieder eine Annäherung, nachdem Selenskyj öffentlich auf Trump zuging und der US-Präsident darauf wohlwollend reagierte.

Quelle: ntv.de, ses/rog/dpa

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