Politik

"Fahrplan" für Kurdenhochburg USA und Türkei wollen in Syrien kooperieren

US-Militärflugzeuge überfliegen die Stadt Manbidsch im September 2014.

US-Militärflugzeuge überfliegen die Stadt Manbidsch im September 2014.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit längerem ist das Verhältnis zwischen den USA und der Türkei angespannt. In Syrien stehen sich die Nato-Verbündeten zeitweilig sogar militärisch gegenüber, wenn auch indirekt. Damit der Streit nicht eskaliert, soll sich nun abgestimmt werden.

Die Nato-Mitglieder USA und Türkei haben nach eigenen Angaben ihr weiteres Vorgehen in der von Kurden kontrollierten Stadt Manbidsch in Nordsyrien abgestimmt. Beide Seiten hätten die "Hauptlinien eines Fahrplans für eine künftige Kooperation" skizziert, um "Sicherheit und Frieden" in Manbidsch zu gewährleisten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des türkischen Außenministeriums und der US-Botschaft in Ankara.

Zuvor hatten Diplomaten der USA und der Türkei im Rahmen einer Arbeitsgruppe in Ankara über die syrische Kurdenhochburg gesprochen. Die Arbeitsgruppe war nach einem Treffen zwischen dem damaligen US-Außenminister Rex Tillerson und seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu im Februar gegründet worden, um die unterschiedlichen Haltungen der beiden Staaten zu Manbidsch abzustimmen.

Der Entwurf für den "Fahrplan" soll nun Gegenstand eines Treffens zwischen Cavusoglu und US-Außenminister Mike Pompeo sein. Das Treffen ist für Anfang Juni in Washington geplant.

Zwischen den USA und der Türkei war es zuletzt zu schweren Differenzen über Manbidsch gekommen. Die Stadt wird von der syrischen Kurdenmiliz YPG gehalten. Ankara betrachtet die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur in der Türkei und auch in Deutschland verbotenen Terrororganisation PKK als Bedrohung.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatte nach der Offensive in Afrin mehrmals angekündigt, auch Manbidsch angreifen zu wollen. Die USA hingegen haben dort Soldaten stationiert und unterstützten die YPG im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat.

Quelle: ntv.de, lou/AFP

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