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Hilfsgüter über den Seeweg USA verankern schwimmenden Hafen vor Gaza

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Über den Hafen können Hilfsgüter nach Gaza weitergeleitet werden, ohne dass US-Soldaten das Kriegsgebiet betreten.

Über den Hafen können Hilfsgüter nach Gaza weitergeleitet werden, ohne dass US-Soldaten das Kriegsgebiet betreten.

(Foto: AP)

Der schwimmende Hafen der USA vor Gaza ist fertig. Auf diesem sollen Hilfsgüter für die Bewohner des Gazastreifens umgeladen und anschließend in einem von Israel kontrollierten Dock an Hilfsorganisationen verteilt werden.

Das US-Militär hat den Bau eines Behelfshafens für Hilfslieferungen in den Gazastreifen abgeschlossen. Die Soldaten hätten den Pier am Morgen verankert, teilte das US-Zentralkommando mit. Es betonte, kein US-Soldat habe den Gazastreifen betreten. In den kommenden Tagen sollten mithilfe der Vereinten Nationen die ersten Hilfsgüter ausgeliefert werden.

Nach logistischen und wetterbedingten Schwierigkeiten soll über den schwimmenden Pier die Menge der Hilfsgüter für die Palästinenser in dem Küstengebiet erhöht werden. Die Anlage soll aber die weitaus günstigeren Lieferungen auf dem Landweg nicht ersetzen, die nach Ansicht von Hilfsorganisationen nachhaltiger sind. Die Güter sollen in einer von Israel kontrollierten Hafenanlage südwestlich der Stadt Gaza gelagert und anschließend von Hilfsorganisationen verteilt werden.

Amerikanische Soldaten werden den Gazastreifen nicht betreten, wie US-Vertreter mehrfach betonten. Sie räumten allerdings die Gefahr eines Einsatzes in der Nähe des Kriegsgebiets ein. Gemeinsam mit Israel sei ein Sicherheitsplan für die amerikanischen Mitarbeiter entwickelt worden, sagte Vizeadmiral Brad Cooper, stellvertretender Kommandeur des Zentralkommandos der US-Streitkräfte. "Wir sind zuversichtlich, dass diese Sicherheitsvorkehrungen die Beteiligten schützen werden."

Schwimmender Hafen soll Hilfslieferungen garantieren

Ein erstes, mit 475 Paletten Lebensmitteln beladenes Frachtschiff verließ Zypern in der vergangenen Woche. Es traf mit dem US-Kriegsschiff "Roy P. Benavidez" zusammen, das vor der Küste des Gazastreifens ankert. Die Paletten mit Hilfsgütern auf der unter US-Flagge fahrenden "MV Sagamore" wurden auf die "Benavidez" umgeladen. Das Pentagon teilte mit, dieses Verfahren solle sicherstellen, dass die Hilfsgüter schnell weitertransportiert werden könnten, sobald der Behelfshafen bereit sei.

Nach von Israel geschlossenen Grenzübergängen zum Gazastreifen wurden in den vergangenen Monaten mehrere Hilfskonvois auf dem Landweg angegriffen und geplündert. Die USA hatten daraufhin begonnen, Hilfsgüter aus der Luft abzuwerfen und im März verkündet, den schwimmenden Hafen vor dem von der Hamas kontrollierten Hafen der Stadt Gaza zu bauen.

Quelle: ntv.de, gri/AP

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