Politik

Hunderte in einem Holzboot Über 1000 Migranten erreichen Kanaren an einem Tag

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Ankunft von Geflüchteten auf den Kanarischen Inseln.

Ankunft von Geflüchteten auf den Kanarischen Inseln.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Wegen des milderen Wetters begeben sich wie so oft zu dieser Jahreszeit wieder mehr Menschen auf eine der weltweit tödlichsten Migrationsrouten: Von Afrika zu den Kanaren. Hunderte kommen dort auf der Insel Hierro in einem Holzboot an und sorgen für einen neuen Rekord.

Immer mehr Flüchtlingsboote kommen auf den kanarischen Inseln an. Über 1000 Migranten erreichten am Samstag an einem einzigen Tag die zu Spanien gehörenden Kanaren. Allein auf der Insel Hierro trafen 783 Menschen auf einem Holzboot ein, wie das Rote Kreuz am Wochenende mitteilte. Dies stellt einen neuen Rekord für die Anzahl der Ankünfte in einem Boot dar. Der bisherige Rekord war ein Boot mit 271 Menschen an Bord, das am 3. Oktober auf El Hierro anlegte.

98 neue Flüchtlinge wurden am Samstag auf Teneriffa und 150 auf Gran Canaria gezählt. Zwischen dem 1. Januar und dem 15. Oktober dieses Jahres haben die kanarischen Inseln 23.537 Migranten aufgenommen, was einem Anstieg von 80 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht.

Instabile Lage im Senegal

Die sieben Inseln im Atlantik sind zum Hauptziel für Migranten aus dem Senegal und anderen afrikanischen Ländern geworden, die Spanien zu erreichen versuchen. Andere Flüchtlinge probieren, über das Mittelmeer auf das spanische Festland zu gelangen. Milderes Wetter und ein ruhigeres Meer im September, Oktober und manchmal auch im November führen in der Regel zu einem Anstieg der Migrantenankünfte.

Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex war die politische Instabilität im Senegal ebenfalls ein "Push-Faktor", der die Menschen dazu brachte, das Land über die westafrikanische Route zu verlassen. Spanien hat sich besorgt über den Anstieg der irregulären Migration in diesem Jahr geäußert. Das Euroland hat bereits erklärt, dass es die Situation ohne die Hilfe der EU nicht bewältigen könne.

Die atlantische Migrationsroute zu den Kanarischen Inseln, die in der Regel von afrikanischen Migranten aus Ländern südlich der Sahara genutzt wird, ist eine der tödlichsten der Welt.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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