Alabali-Radovan im "Frühstart" "Über den Nahostkonflikt in den Schulen reden"
17.10.2023, 10:16 Uhr Artikel anhören
Die Migrationsbeauftragte Alabali-Radovan mahnt zu differenzieren. Nicht alle deutschen Muslime seien pro Hamas. Es sei legitim, sich um Palästina zu sorgen. Die Schulen hält die SPD-Frau für besonders bedeutsam, denn künftig müsse mehr über den Nahostkonflikt geredet werden.
Für die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge, Integration und Antirassismus, Reem Alabali-Radovan, sind die Pro-Hamas-Demonstrationen nicht repräsentativ für die muslimische Bevölkerung in der Bundesrepublik. "Es ist nicht stellvertretend für die vielen Musliminnen und Muslime in Deutschland", sagte Alabali-Radovan im "Frühstart" von ntv. Viele arabischstämmige Menschen würden den Terror der Hamas klar verurteilen, sich aber zugleich auch um ihre Familien und Angehörigen in Gaza sorgen.
Notwendig ist es aus ihrer Sicht, zu differenzieren: "Was ist pro Hamas, was ist pro Palästina?" Man könne nicht alle Menschen, die sich legitime Sorgen um die Situation in Palästina machen, in einen Topf werfen mit Menschen, die wirklich menschenverachtende Aussagen bejubelten oder solche selbst tätigten. "Da müssen wir wirklich klar differenzieren und vor allem die abholen, die sagen, wir sind sehr unsicher mit der Situation, wir wissen nicht, was wir machen sollen", so Alabali-Radovan. Sie fordert Dialogbereitschaft, vor allem an den Schulen.
Diese werden künftig aus Sicht der Migrationsexpertin eine große Rolle spielen im Umgang mit pro-palästinensischen Einstellungen vieler junger Migranten. "Wir müssen über den Nahostkonflikt in den Schulen reden, auch mit viel Prävention", so Alabali-Radovan. Das sei in den letzten Jahren zu kurz gekommen. Sie habe großen Respekt vor Lehrerinnen und Lehrern, die diese herausfordernde Aufgabe nun zu übernehmen hätten.
Quelle: ntv.de, ako