Schritt FSB kurz vor Start ein? Ukraine: Hochrangige Militärs sollten in abgestürzter Il-76 sitzen
25.01.2024, 19:46 Uhr Artikel anhören
Russische Ermittler am Ort der Absturzstelle.
(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)
Ein Flugzeug der russischen Armee stürzt in der Grenzregion Belgorod ab. Moskau behauptet, dass Dutzende ukrainische Kriegsgefangene an Bord gewesen seien. Der ukrainische Geheimdienst HUR teilt nun mit, dass das Flugzeug eigentlich für wichtige russische Offizielle reserviert war.
Hochrangige russische Militärs und Beamte sollten nach ukrainischen Angaben ursprünglich an Bord der Transportmaschine sein, die am Mittwoch in der russischen Grenzregion Belogorod abgestürzt ist. Das sagte der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, Andrij Jussow, dem US-finanzierten Sender Radio Liberty.
Demnach wurden die Passagiere "im letzten Moment" vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB angewiesen, andere Transportmöglichkeiten zu nutzen. Diese Informationen seien dem HUR nach dem Absturz der Maschine bekannt geworden, so Jussow.
Das Flugzeug vom Typ Il-76 war in der russischen Region Belgorod abgestürzt. Das russische Verteidigungsministerium behauptete daraufhin, dass sich 65 ukrainische Kriegsgefangene an Bord des Flugzeugs befunden hätten, da an diesem Tag ein Gefangenenaustausch geplant war. Der HUR bestätigte nicht, ob sich Kriegsgefangene im Flugzeug befanden. Auch zur Absturzursache gab der Dienst bislang kein Statement ab.
"Wir wissen aus nachrichtendienstlichen Quellen, dass bis gestern nur fünf Leichen in das Leichenschauhaus von Belgorod gebracht worden sind", sagte Jussow. Diese Zahl entspreche der Zahl der Besatzungsmitglieder einer Il-76. Auf Videos von der Absturzstelle seien zudem keine weiteren menschlichen Überreste zu sehen. Nach dem Absturz habe der FSB und das russische Militär den Rettungskräften nicht erlaubt, die Absturzstelle gemäß Protokoll zu inspizieren, sagte Jussow.
Die Namen der hochrangigen Beamten und Militärs, die sich an Bord befinden sollten, sind laut Jussow bekannt und sollen bald veröffentlicht werden, da die Ukraine beabsichtige, ihre Erkenntnisse internationalen Ermittlern zur Verfügung zu stellen.
Quelle: ntv.de, jpe