Soldaten nutzten GruppenchatFataler Social-Media-Fehler soll Russland tödlichen Angriff ermöglicht haben

Russlands Krieg gegen die Ukraine wird so intensiv wie kein anderer auf Fotos und Videos festgehalten. Massenweise Inhalte fluten jeden Tag das Internet. Doch dass Militärangehörige soziale Medien nutzen, birgt auch große Gefahren. In der Ukraine soll das Soldaten und Zivilisten zum Verhängnis geworden sein.
Der russische Angriff mit ballistischen Raketen auf eine Versammlung ukrainischer Soldaten in Dnipropetrowsk Anfang des Monats wurde laut Armeechef Oleksandr Syrskyj wahrscheinlich durch die Nutzung von sozialen Medien möglich. Wie die Nachrichtenagentur Unian unter Berufung auf Aussagen Syrskyjs beim Sender TSN berichtet, sollen Vorschriften nicht eingehalten worden sein.
"Es gab erneut einen Gruppenchat in sozialen Netzwerken, und das ist eine Missachtung grundlegender Sicherheitsnormen. Durch den Hack der Netzwerke haben die Russen wahrscheinlich von der Versammlung erfahren", sagte der ukrainische Armeechef demnach. Er verwies zudem darauf, dass Feierlichkeiten in Frontgebieten verboten seien.
Es war nicht das erste Mal, dass die russische Seite einen vergleichbaren Angriff durchführen konnte. Syrskyj äußerte die Hoffnung, dass "die getroffenen disziplinarischen Entscheidungen helfen werden, die Risiken einer Wiederholung ähnlicher Situationen auf null zu reduzieren".
Soldaten und Zivilisten tot
Bei dem Angriff in Dnipropetrowsk wurden laut Unian zwei ballistische Raketen und drei Kampfdrohnen eingesetzt. Es habe sowohl unter den Militärangehörigen als auch der Zivilbevölkerung Tote gegeben. Die Soldaten sollen sich versammelt haben, um Auszeichnungen zu erhalten. Im Betroffenen 30. Marinekorps wurden dem Bericht zufolge bereits Offiziere suspendiert. Der Bataillonskommandeur steht laut Staatsanwaltschaft im Verdacht, den Befehl zur Versammlung gegeben zu haben.
Im April hatten die russischen Streitkräfte die Stadt Sumy angegriffen, als im Festsaal der Universität eine Veranstaltung für Soldaten stattfand. Letztlich sollen diese bei dem Angriff laut ukrainischen Angaben unverletzt geblieben sein, jedoch wurden mehr als 30 Zivilisten getötet.