Sechs Orte seien bereits erobert Schoigu: Kämpfe laufen "planmäßig" in Donezk
03.08.2022, 10:42 Uhr
Für die russischen Streitkräfte laufe im Osten der Ukraine alles nach Plan, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service)
Nach der Eroberung von Luhansk kann Moskau kaum Geländegewinne im Osten für sich beanspruchen. Dennoch verläuft in Donezk laut dem Verteidigungsminister alles nach Plan. Er berichtet von mehreren eroberten Ortschaften und zerstörten westlichen Waffen.
Trotz fehlender größerer Erfolge in den vergangenen Wochen läuft für Russlands Armee im Osten der Ukraine nach eigener Darstellung alles nach Plan. "Nach der Übernahme der Kontrolle auf dem Gebiet der Volksrepublik Luhansk wird die Volksrepublik Donezk planmäßig befreit", sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Agentur Interfax zufolge.
Der ukrainische Generalstab teilte mit, dass es im Oblast Donezk russische Vorstöße im nördlich gelegenen Soledars gegeben habe. Russische Angriffe an mehreren Orten südlich von Bachmut seien hingegen größtenteils abgewehrt worden, hieß es. Der ukrainische Generalstab berichtete darüber hinaus von einem russischen Angriff im Norden des Chersoner Gebiets an der Grenze zur benachbarten Region Dnipropetrowsk.
Russland hatte Anfang Juli die Eroberung der ostukrainischen Region Luhansk verkündet - im benachbarten Donezk seitdem allerdings nur verhältnismäßig geringe Geländegewinne verzeichnet. Schoigu zählte sechs Ortschaften in Donezk auf, die seine Truppen zuletzt erobert haben sollen. Immer wieder rechtfertigt Moskau seinen schon mehr als fünf Monate dauernden Angriffskrieg mit einer angeblichen "Befreiung" des Nachbarlands von Nationalisten. Die Ukraine will verloren gegangene Gebiete auch mithilfe westlicher Waffen zurückerobern und startete zuletzt eine teilweise erfolgreiche Gegenoffensive im südlichen Gebiet Cherson.
Schoigus Aussagen zufolge soll die russische Armee in den vergangenen Wochen unter anderem sechs Abschussanlagen für aus den USA gelieferte HIMARS-Raketen, fünf für Geschosse des Typs Harpoon sowie 33 M777-Haubitzen zerstört haben. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Außerdem sei das wichtige Kohlekraftwerk Wuhlehirsk im ostukrainischen Gebiet Donbass mittlerweile unter russischer Kontrolle, sagte Schoigu. Dort wurden Söldner der sogenannten Wagner-Gruppe eingesetzt.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa