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Geheimdienstchef in der Stadt? Ukraine bestätigt Einsatz einer Spezialeinheit in Pokrowsk

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Der Chef des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow (r.), bei einer Besprechung.

Der Chef des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow (r.), bei einer Besprechung.

(Foto: Militärgeheimdienst HUR der Ukraine)

Die Ukraine bestätigt erstmals Berichte, wonach eine Spezialeinheit in der tobenden Schlacht um Pokrowsk eingesetzt wird. Sogar der Chef des Militärgeheimdienstes soll sich in der Region befinden. Die Kämpfe mit den russischen Invasoren seien heftig, heißt es.

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR kämpft nach eigenen Angaben nach der erfolgreichen Landung einer Spezialeinheit in der Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk weiter gegen die russischen Besatzer. Die Spezialeinheit "Timur" des HUR setze ihre Operation in der für die Logistik an der Front wichtigen Stadt fort, teilte der Geheimdienst bei Telegram mit. Demnach ist auch Geheimdienstchef Kyrylo Budanow selbst in Pokrowsk oder der Umgebung, wie aus Fotos und einem Video des HUR hervorgeht.

"Es finden heftige Kämpfe mit den russischen Besatzern statt", heißt es in der Mitteilung des Geheimdienstes. In der vergangenen Woche hatten Medien über die HUR-Operation berichtet.

Vereiteln soll die Spezialeinheit den Angaben nach Versuche des Feindes, seinen Feuerbereich zu erweitern. Auch andere Einheiten des Geheimdienstes seien an den Kämpfen beteiligt. Sie sollen den Fall der strategisch wichtigen Stadt aufhalten. Details nannte der HUR mit Rücksicht auf die Sicherheit der Truppen nicht.

Keine ukrainischen Soldaten eingekreist

Das russische Verteidigungsministerium hatte vorige Woche noch behauptet, die Spezialeinheit nach ihrer Landung "vernichtet" zu haben. Die Einheit war mit dem Hubschrauber nach Pokrowsk verlegt worden, nachdem sich die Lage dort zugespitzt hatte. Der Kommandotrupp soll die Nachschublinien nach Pokrowsk freikämpfen. Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, wies russische Behauptungen zurück, dass dort ukrainische Soldaten eingekreist seien.

Das russische Verteidigungsministerium berichtete nun, dass mehrere Angriffe von ukrainischer Seite in Pokrowsk abgewehrt worden seien. Demnach tobt in der Stadt auch ein Häuserkampf, bei dem die russische Seite immer wieder die Zahl eingenommener Gebäude meldet. Die Angaben der Kriegsparteien sind unabhängig nicht überprüfbar. Russland versucht seit mehr als einem Jahr mit hohen Verlusten, die Bergbaustadt im Donbass einzunehmen, die vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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