Nach großem Chaos in der 155. Die Ukraine hat den nächsten Brigade-Ärger am Hals
20.01.2025, 08:14 Uhr Artikel anhören
Kiew braucht gut ausgebildete Kämpfer, um sie an die Front zu schicken. Doch es gibt teilweise erhebliche organisatorische Schwachstellen.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die Ukraine stellt mehrere neue Brigaden mit jeweils Tausenden Kämpfern auf, um ihre Verteidigung aufrechtzuerhalten. In einer teilweise in Frankreich ausgebildeten Prestige-Einheit kommt es zu großen Problemen. Nun gibt es schlechte Nachrichten von einer weiteren Brigade. Doch die Armee will aus Fehlern lernen.
Der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine zieht nach dem Skandal um die 155. mechanisierte Brigade "Anna von Kiew" Konsequenzen in einer weiteren neu aufgestellten Einheit. Bei einer Überprüfung der 156. mechanisierten Brigade seien "eine Reihe von wesentlichen Mängeln" festgestellt worden, heißt es in einer Mitteilung. Diese Schwachstellen sollen nun beseitigt werden.
Demnach wird ein Teil des Führungspersonals der 156. Brigade ausgetauscht und es soll ein Kommandant mit Kampferfahrung und praktischer Erfahrung in Führungspositionen ernannt werden. Zudem sollen Offiziere und Unteroffiziere in die Einheit versetzt werden, die bereits im Kriegsgeschehen aktiv waren.
Als weiteren Punkt listet der Generalstab die "Erhöhung der Intensität und Qualität der Ausbildung von Drohnenpiloten und Betreibern elektronischer Kampfsysteme" auf. Um die 155. Brigade hatte es zuvor unter anderem große Aufregung gegeben, weil es ihr im Kampf an wichtigen Drohnen und Drohnenabwehr gefehlt haben soll. Die Einheit ist am heikelsten Punkt der gesamten Front im Raum Pokrowsk eingesetzt. Hunderte Soldaten waren zuvor laut Berichten während der Ausbildung desertiert.
Schwierige Aufrüstung der Streitkräfte
Die ukrainische Armee will die Fehler bei der Aufstellung der 155. Brigade berücksichtigen, damit sich bei der 156. Vergleichbares nicht wiederholt. Eine Arbeitsgruppe des Generalstabs sei in der Einheit aktiv. "Ziel der Arbeit ist es, den Fortschritt bei der Formierung der Brigade zu überprüfen und umfassende Unterstützung bei Fragen der Organisation und Vorbereitung auf Kampfhandlungen zu leisten."
Insgesamt 14 neue Brigaden mit Zehntausenden Kämpfern sollen der Ukraine dabei helfen, den Verteidigungskampf gegen die russische Invasion aufrechtzuerhalten. In der Vergangenheit hatte Präsident Selenskyj angemahnt, es gebe nicht genügend Ausrüstung aus dem Westen, um die Einheiten vollständig auszustatten. Mechanisierte Brigaden benötigen schweres Kriegsgerät wie Artillerie, Kampfpanzer und Schützenpanzer.
Quelle: ntv.de, rog