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Aufbereitung aus Pfützen London: Russischen Einheiten fehlt Trinkwasser

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Kämpfer im Osten der Ukraine benötigen mehrere Liter Wasser pro Tag.

Kämpfer im Osten der Ukraine benötigen mehrere Liter Wasser pro Tag.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Hitze und Schäden an der Versorgungsinfrastruktur sollen in der Ukraine zu Trinkwasserproblemen bei manchen Einheiten der russischen Invasoren führen. Die Soldaten greifen deswegen wohl teilweise auf unausgereifte Methoden zurück - mit unangenehmen Folgen.

Laut einem Bericht des britischen Geheimdienstes sollen einige russische Einheiten, die in der Ukraine kämpfen, von Trinkwasserknappheit betroffen sein. Die Probleme seien "mit ziemlicher Sicherheit" das Resultat von Schäden an der Versorgungsinfrastruktur und würden durch die überdurchschnittlich hohen Temperaturen in der Region noch verschärft, heißt es aus London. Im Osten der Ukraine sind in diesem Sommer Temperaturen deutlich über 30 Grad keine Seltenheit.

Der britische Geheimdienst führt den Bericht eines prorussischen Militärbloggers an, der im Juli vermeldete, dass die Wasserrationen für russische Piloten auf einen Liter pro Tag beschränkt worden seien. "Dies entspricht einem Viertel des empfohlenen Mindestbedarfs an Wasser für die Arbeit bei hohen Temperaturen", heißt es aus Großbritannien.

Die russischen Piloten sollen sich deswegen an die örtliche Bevölkerung gewandt haben, um Wasser zu bekommen. "Der Blogger hat an die russischen Wasserproduzenten appelliert, die russischen Militärstützpunkte in Rostow, Woronesch und die Luftwaffenstützpunkte auf der Krim mit zusätzlichem Wasser zu versorgen", teilt der Geheimdienst mit.

Pfützenwasser getrunken

London berichtet zudem über Militäreinheiten, die bei "improvisierten Filtrationsversuchen" Wasser aus stehenden Pfützen genommen hätten. "Dies hat höchstwahrscheinlich zu einem Anstieg der durch Wasser übertragenen Krankheiten unter den russischen Soldaten geführt. Dieser Wassermangel, der zu Dehydrierung und erhöhtem Infektionsrisiko führt, wird sich mit Sicherheit auf die Moral und die operative Effizienz auswirken."

Wie groß das Problem mit der Wasserversorgung ist, teilt der britische Geheimdienst nicht mit. Viele frontnahe Ortschaften und Infrastrukturen sind insbesondere auch durch russische Operationen massiv zerstört worden. Es ist zudem eines der erklärten Ziele der ukrainischen Streitkräfte, die russische militärische Versorgungsinfrastruktur so stark zu beeinträchtigen, dass der Angriffskrieg gegen das Land nicht aufrechterhalten werden kann.

Quelle: ntv.de, rog

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