"Wenn nicht Sie, wer dann?" Asowstal-Verteidiger bitten Elon Musk um Hilfe
12.05.2022, 12:04 Uhr Artikel anhören
Tesla-Chef Musk stellt der Ukraine Satelliteninternet zur Verfügung und fordert den russischen Präsidenten Putin zu einem Zweikampf heraus. Der richtige Mann, um die verbliebenen ukrainischen Truppen aus dem Stahlwerk in Mariupol zu retten? Deren Kommandeur hat daran keinen Zweifel.
Ein ukrainischer Militärkommandeur in der belagerten Hafenstadt Mariupol hat einen verzweifelten Appell an den reichsten Mann der Welt, Elon Musk, gerichtet. Der Kommandeur der 36. Marinebrigade, Serhij Wolyna, schrieb auf Twitter an den Tesla-Chef: "Helfen Sie uns, aus Asow-Stahl in ein Vermittler-Land zu kommen. Wenn nicht Sie, wer dann?"
Wolyna und seine Einheit harren seit Wochen in dem von russischen Truppen belagerten Stahlwerk aus. In seiner Botschaft an Musk erklärte der Kommandeur, er habe sich extra ein Konto bei Twitter eingerichtet, um den zukünftigen Besitzer der Nachrichtenplattform zu erreichen. "Man sagt, Sie kommen von einem anderen Planeten, um die Menschen zu lehren, an das Unmögliche zu glauben", schrieb er an Musk. "Unsere Planeten liegen nebeneinander, da ich dort lebe, wo es fast unmöglich ist, zu überleben." Er rief "jeden Menschen auf dem Planeten Erde" auf, dazu beizutragen, dass Musk seinen Appell wahrnimmt.
Nach Angaben der ukrainischen Regierung befinden sich nach wie vor mehr als 1000 Soldaten in den weitläufigen unterirdischen Anlagen des Stahlwerks aus der Sowjetzeit. Sie sind die letzten Verteidiger in der strategisch wichtigen Hafenstadt Mariupol, die abgesehen von dem Industriegebiet vollständig unter russischer Kontrolle steht. Hunderte Zivilisten wurden in den vergangenen Wochen aus den Anlagen in Sicherheit gebracht.
Musk hatte Twitter bereits vor der Übernahme des Unternehmens benutzt, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem "Zweikampf" über die Ukraine herauszufordern. Der Chef des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX hat der Ukraine zudem Geräte für seinen Satelliten-Internetdienst Starlink geschickt, um die von russischen Militärangriffen betroffenen Gebiete mit Internet zu versorgen.
Quelle: ntv.de, chr/AFP