Politik

"In Putins Kopf lebt Gerassimow"Russland fantasiert von Einnahme von Saporischschja - Ukraine: "Unmöglich"

31.12.2025, 10:01 Uhr
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Russische Soldaten in Huljajpole in der Region Saporischschja. Gefallen sein soll der Ort aber nicht. (Foto: IMAGO/SNA)

Der russischen Armee gelingen in der Region Saporischschja kleinere militärische Erfolge. Das löst Sorgen aus, die durch Ansagen aus dem Kreml verstärkt werden. Die Ukraine hält jedoch dagegen. Es werde kein schnelles Vorrücken oder gar eine Einnahme der Hauptstadt des Gebiets geben.

Laut dem ukrainischen Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation versucht Russland, die USA davon zu überzeugen, die Großstadt Saporischschja schnell einnehmen zu können. Das entspreche jedoch nicht der Realität, schreibt Andrij Kowalenko in einem Beitrag auf Telegram.

"Wenn man sich die Karte der Kampfhandlungen ansieht und versteht, wie die Gegend im Kampfgebiet beschaffen ist, wird klar, dass derzeit kein Durchbruch möglich ist", schreibt Kowalenko. "Sümpfe, Gewässer, natürliche Hindernisse und die Verteidigungstruppen machen dies grundsätzlich unmöglich."

Dem Ukrainer zufolge betreibt Russland eine Informationsoperation mit dem Namen "Vorstoß auf Saporischschja" zur Beeinflussung des Westens. "Sie tun so, als könnten sie die Stadt in naher Zukunft von Wassylivka aus erreichen."

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt die Einnahme von Saporischschja befohlen. Militärs teilten ihm mit, die Truppen stünden im Süden 15 Kilometer vor der Grenze der Gebietshauptstadt. Sie würden "sehr dynamisch" vorrücken, hieß es.

"Gerassimow setzt auf Putins Schwachstellen"

Kowalenko zufolge "lebt in Putins Kopf ein kleiner Gerassimow, der seinen Glauben nährt, dass 'die Front sehr bald zusammenbrechen könnte'. Das ist eine Illusion, eine offensichtliche Lüge von Gerassimow, der banal auf Putins Schwachstellen setzt, um seinen Posten und die Geldströme, die er in der Armee erhält, zu behalten". Waleri Gerassimow ist der russische Generalstabschef. Dieser fällt seit Jahren immer wieder mit abstrusen Fantasie-Meldungen zum Kriegsgeschehen auf.

Nichtsdestotrotz hat sich die Lage der Ukraine im Gebiet Saporischschja in den letzten Monaten verschlechtert. Die russischen Truppen erzielten dort Geländegewinne. Derzeit stehen die Kämpfe um die Stadt Huljajpole im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die russische Seite behauptet, diese eingenommen zu haben. Die Ukraine bestätigt das nicht und entsandte zuletzt mehrere Einheiten zur Verstärkung. Der dem Militär nahestehende Kanal Deepstate sieht zwar einen russischen Vorstoß in die Stadt, aber keine vollständige Einnahme.

Die Großstadt Saporischschja hatte vor dem Krieg rund 700.000 Einwohner. Sie ist zudem ein bedeutendes Industriezentrum. Bekannt ist die Region vor allem durch das dortige Atomkraftwerk, das die russischen Invasoren 2022 in Beschlag genommen haben.

Quelle: ntv.de, rog

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