Coup über Asowschem Meer Ukraine: Seltenes russisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen
23.02.2024, 20:49 Uhr Artikel anhören
Russland verfügt nur über wenige Exemplare des Aufklärungsflugzeugs.
(Foto: REUTERS)
Ein Feuerball über dem Asowschen Meer, ein abgeschossenes russisches Aufklärungsflugzeug - und Verwirrung. Zunächst heißt es, die Berijew A-50 U sei von eigenen Truppen vom Himmel geholt worden, dann reklamiert die Ukraine die Treffer für sich. Am Ergebnis ändert es nichts: Es ist ein schwerer Schlag für Moskau.
Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge ein russisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen. "Die A-50 mit dem Rufzeichen 'Bajan' hat ihren letzten Flug absolviert", schrieb der ukrainische Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk in seinem Telegram-Kanal.
Am frühen Abend hatte es Berichte über den Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs vom Typ Berijew A-50 U gegeben. Der bekannte russische Militärblogger, Wladimir Romanow, behauptete auf seinem Telegram-Kanal, das Flugzeug sei vom eigenen Militär abgeschossen worden. Nach seinen Erkenntnissen kam der Beschuss aus der Region um die südukrainische Stadt Mariupol. Die hatten die russischen Truppen Ende Mai 2022 nach monatelanger Belagerung besetzt. Seither ist sie dauerhaft unter russischer Kontrolle.
Später reklamierte dann die ukrainische Armee den Abschuss über dem Asowschen Meer für sich. Lange war unklar, wo das Wrack des Flugzeugs zu Boden stürzte. Mittlerweile scheint festzustehen, dass es in der russischen Region Krasnodar nahe dem Ort Trudovaya Armeniya abstürzte.
Videos in sozialen Medien zeigen Feuerbälle am dunklen Abendhimmel, eine Explosion ist zu hören. Weitere Videos dokumentieren einen Brand am Boden. Dabei soll es sich um das Wrack des Flugzeugs handeln.
Die Berijew A-50 ist ein Aufklärungsflugzeug, das in der Sowjetunion der späten 1970er-Jahre entwickelt und Mitte der 1980er-Jahre in Dienst gestellt wurde. Seine Aufgabe ist es, den Luftraum zu überwachen. Ein Flugzeug des Typs soll umgerechnet 330 bis 350 Millionen US-Dollar kosten. Mindestens genauso schwerwiegend wie der finanzielle Verlust ist der der Besatzung. Die erhält eine spezielle Ausbildung und kann nicht ohne Weiteres ersetzt werden.
Zu Beginn des Jahres 2023 berichtete der britische "Guardian", dass Russland lediglich über sechs Flugzeuge dieses Typs verfüge. Der "Spiegel" hingegen sprach von zwölf Berijew A-50 in den Reihen der russischen Luftwaffe. Mitte Januar 2024 soll bereits ein Flugzeug dieses Typs über dem Asowschen Meer abgeschossen worden sein. Die ukrainische Militärführung reklamierte auch diesen Abschuss für sich.
Quelle: ntv.de, als/rts