Schiff getroffen Ukraine meldet Raketenangriff auf russische Werft bei Kertsch
04.11.2023, 22:34 Uhr Artikel anhören
Blick auf den Hafen von Kertsch im Jahr 2016.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im September treffen Raketen den Hafen von Sewastopol und das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim. Nun melden die ukrainischen Streitkräfte einen Angriff auf die Hafenanlagen in der Stadt Kertsch. Dabei wird auch ein Schiff Moskaus getroffen.
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine Schiffswerft unweit der strategisch wichtigen Krim-Brücke angegriffen. Bei dem Angriff auf das Saliw-Werk in der Stadt Kertsch am Ostende der von Russland besetzten Krim seien am Abend Marine- und Hafenanlagen getroffen worden, teilten die ukrainischen Streitkräfte mit.
Der russische Besatzungsgouverneur der Krim, Sergei Aksjonow, teilte auf Telegram mit, die russische Luftabwehr im Raum Kertsch sei aktiviert worden und habe Raketen über der Halbinsel abgefangen. Trümmer einer Rakete seien dann auf ein Trockendock gefallen. Verletzte habe es keine gegeben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurde ein Schiff beschädigt. Der Angriff könnte die Schlagkraft Moskaus schwächen, so das Ministerium in seiner Stellungnahme. Von den 15 abgefeuerten Marschflugkörpern seien 13 unschädlich gemacht worden.
Welches Schiff beschädigt wurde, teilte Moskau nicht mit. Proukrainische Blogger behaupteten, dass bei dem Angriff die russische Korvette "Askold" getroffen worden sein soll. Das Raketenschiff der Karakurt-Klasse ist eines der modernsten der russischen Marine. Es lief 2021 vom Stapel und ist mit Kalibr-Marschflugkörpern ausgerüstet.
Die auf der Krim stationierte russische Schwarzmeerflotte musste zuletzt mehrere Rückschläge verkraften. Mitte September wurden bei einem Angriff auf den Hafen von Sewastopol das U-Boot "Rostow am Don" sowie das Landungsschiff "Minsk" schwer beschädigt. Einige Tage später schlugen Raketen im Hauptquartier der Schwarzmeerflotte ein. Anfang August meldete die Ukraine die Beschädigung des Landungsschiffs "Olenegorski Gornjak" durch eine Seedrohne.
Russland hatte die Krim 2014 besetzt und völkerrechtswidrig annektiert. Kiew hat wiederholt betont, die Halbinsel befreien zu wollen. Die 2018 von Kremlchef Wladimir Putin eröffnete Brücke bei Kertsch ist eine wichtige Versorgungsroute für die russischen Verbände im Süden der Ukraine. Ende Oktober 2022 brachte eine Explosion den Verkehr auf der Brücke für einige Monate zum Erliegen. Später folgten Attacken mit Seedrohnen und Raketen.
Quelle: ntv.de, jpe/rts